Jahresbericht Nr. 16/1961
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und ebenfalls nicht die Auslandsvertretungen, die Berichte über ausländische
Häfen einsandten. 26 verdiente freiwillige Mitarbeiter zur See konnten wie
der durch Prämien ausgezeichnet werden. Allen Kapitänen,Schiffsoffizieren,
Reedern und Dienststellen sei auch an dieser Stelle Dank ausgesprochen für
die verständnisvolle Mitarbeit die zu erhalten und auszuweiten eine der Auf
gaben dieses Zweiges aller hydrographischen Dienste ist.
Der hydrographische Dienst als ganzes hat die Aufgabe, die Schiffahrt mit
allen nautischen Hilfsmitteln zu versehen, deren sie zu ihrer Sicherheit und
ihrer nautischen Vervollkommnung bedarf. Sie zu erfüllen, ist eine Gemein-
schaftsaufgabe. Bei aller Anerkennung der großartigen leistungen auf wissen
schaftlichen und technischen Gebieten bleibt aber die Kenntnis der hydrogra
phischen Verhältnisse für jede Schiffsführung von grundlegender Bedeutung.
Bin Beispiel hierfür stellt die Strandung (und der Totalverlust) des engli
schen M.S. "Ondo" in der Elbmündung am Ende des Berichtsjahrs dar.
Neben den Arbeiten für die nautische Veröffentlichung wurden häufig münd
liche und schriftliche Auskünfte erteilt und zu fachlichen Schreiben auf dem
Gebiet der Schiffahrt schriftlich Stellung genommen. Der Nautische Seewarn
dienst wurde von dem Referat "Nachrichten für Seefahrer" unter zusätzlicher
Beteiligung von A6-Nautikern der Abteilung in ununterbrochenem Tag- und Nacht
dienst durchgeführt. Einige Nautiker führten Informationsreisen zur See durch.
2. Seehandbücher
Die ersten deutschen amtlichen Seehandbücher wurden im Jahre 1878 von dem
hydrographischen Büro der Admiralität herausgegeben. Zunächst erschienen
Handbücher für die Nord- und Ostsee und ab 1892 auch für außereuropäische Ge
wässer. Seit jener Zeit steht das Seehandbuchwerk in enger Zusammenarbeit
mit dem Seekartenwerk. Es ist die Aufgabe des Handbuchs, das Seekartenbild,
besonders das Bild der Küste, zu ergänzen und das zu beschreiben, was nicht
unmittelbar aus der Karte entnommen werden kann. Das Buch gibt Aufklärung und
Beratung über die Ansteuerung und das Einlaufen eines Schiffes in den Hafen.
Es beschreibt die Naturverhältnisse lind gibt Auskunft über Hafen, Stadt,
Schiffahrtsgesetze und Verordnungen.
Bin Vergleich der Anzahl der Handelsschiffe mit der Anzahl der Bücher un
seres Seehandbuchwerks in der Zeit von 1913 bis heute zeigt, daß die Zahl der
Schiffe annähernd gleich geblieben, die Zahl der Handbücher jedoch zurückge
gangen ist. Die Handelsflotte umfaßte 1913 2321, 1939 2466 und I960 2449
Schiffe. Die Vergleichszahlen der Seehandbücher für dieselben Jahre sind 60,
60 und 45. England verfügt über 74 englische Seehandbücher (Pilots). Daraus