Jahresbericht Nr. 16/1961
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fungen an insgesamt 16 Typen neuer Magnet- und Kreiselkompasse sowie von Ra
dar-, Peilfunk- und Lorananlagen statt; die Zulassung von 3 dieser Typen
mußte vorerst zurückgestellt werden. Zu der Einzelprüfung der neu eingebau
ten Ortungsfunkgeräte an Bord kam - vorläufig allerdings auf den Raum Ham
burg beschränkt - ab Juli 1961 die Nachprüfung der einbaupflichtigen Peil
funkgeräte hinzu, und zwar mit einer Gesamtzahl von etwa 500. Das aus den
Prüfungen der Ortungsfunkgeräte seither gewonnene Material wurde ausgewer
tet und in einer Zusammenstellung allen interessierten Kreisen der einschlä
gigen Industrie, der Schiffahrt und den zuständigen Behörden übergeben. Die
Bestimmungen für die magnetischen Schutzabstände von Kompassen wurden für
5 komplete Radaranlagen, für ein Radarantennen-Antriebsaggregat sowie für
2 Baumuster von Duftsehallsignalgeräten entwickelt. Die Grundlagen für die
Bestimmung der Schutzabstände wurden entsprechend unseren Erfahrungen im
Einvernehmen mit der See-Berufsgenossenschaft in einigen Punkten abgeändert.'
Die Normungsarbeiten an den Schiffspositionslaternen wurden abgeschlossen;
dadurch wurde die Grundlage für die Herstellung einheitlicher Laternen so
wohl für Handelsschiffe (See- und Binnenschiffe) als auch für sonstige
Schiffe .geschaffen. Hierdurch ist die Austauschbarkeit und Ersatzbeschaffung
der Einzelteile gewährleistet.
Auf dem Magnetkompaßgebiet wurde die Ausarbeitung international anzu
wendender Prüfungs- und Attestierungsvorschriften begonnen, eine Aufgabe,
für die nach einer International Organization for Standardization (ISO) -
Entschließung die Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit den Niederlanden
federführend ist. Weitere Arbeiten waren der "Verbesserung und Erweiterung
der Prüfeinrichtungen- und verfahren auf dem Kreiselkompaßgebiet gewidmet.
Die aus ERP-Mitteln finanzierten Forschungsaufgaben konnten wegen empfind
licher Personalverluste leider nicht im geplanten Umfang gefördert werden.
Dennoch konnte das Gerät für die Bestimmung der magnetischen Mißachtung auf
See fertiggestellt und erstmals an Bord erprobt werden.
In der Bibliothek wurde mit Buch-Nr. 79 000 ein neuer Katalog im Klein
offset-Verfahren begonnen. Der erste Katalog war i.J. 1890, der zweite 1937
angelegt. Außerdem wurde eine "Hydrographische Dokumentation" in Angriff ge
nommen. Von der Deutschen Hydrographischen Zeitschrift erschienen 5 Hefte
und 1 Brgänzungsheft. Die Zahl ausländischer Autoren ist im Zunehmen. Der
Tausch nautischer und wissenschaftlicher Druckschriften mit über 600 in-
und ausländischen Ämtern, Dienststellen und Institute hat sich in erfreu
licher Weise vertieft und erweitert; hiervon sind 2/3 ausländische Part
ner. Im Rahmen der Arbeiten des Ständigen Ausschusses für die Rechtschrei
bung geographischer Namen (Sitz in Bad Godesberg) wurden ausführliche Na-