Jahresbericht Nr. 17/1962
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2.) Einzelprüfungen (Abnahme- und Nachprüfungen) von
Ortungsfunkanlagen auf Seeschiffen
- Nautisch-Technische Vorschriften -
Biese Vorschriften werden voraussichtlich im nächsten Jahr erlassen werden.
Bei der Auswertung der Funkbeschickungsaufnahmen war’ein erfreulicher
Rückgang von erforderlichen Wiederholungen auf etwa 2$ gegenüber 15$ im vori
gen Jahr festzustellen.
Burch wiederholtes Auftreten des gleichen Fehlers oder eine in die Serie
übernommene Änderung am Gerät ergab sich die Notwendigkeit von Typen-Nachprü-
fungen dreier Peilfunkanlagen.
c) Funksendebojen - Bie Erprobung der Grenzwellen-Funksendebojen konnte
trotz Personalmangels fortgesetzt werden. Bie reproduzierbaren Ergebnisse mach
ten es möglich, Firmen für die Anfertigung der Bojen zu interessieren.
Burch einen ausschließlich mit Transistoren bestückten Sender industrieller
Fertigung wurde der beim B.H.I. entwickelte ersetzt, während der Bojenkörper
in der bewährten Form beibehalten wurde. Bie bisher erzielten Reichweiten blie
ben erhalten.
Ein Versuchsgerät einer anderen Firma - ebenfalls mit einem transistorisier
ten Sender, jedoch mit einer Stabantenne von 1,5 m länge - erbrachte etwa die
gleichen Reichweiten. Ber Bojenkörper war aber noch nicht so gebaut, daß er den
Beanspruchungen an Bord und besonders im Seegang standhalten konnte.
Unter Schwierigkeiten konnten auch die ersten Erprobungen der Reichweite der
Funksendeboje gegen Flugzeuge erfolgen. Zu diesem Zweck war ein Sichtfunkpeiler
SFP 500 in einem Flugzeug des Marine-Bienst- und Seenotgeschwaders, Kiel-Holte
nau, eingebaut worden. Bie Reichweiten über See betrugen bei 300 m Flughöhe et
wa 50 Seemeilen, hierbei war die Grenze der Reichweite noch nicht ausgeflogen.
d) Grenzwellenpeilung - Bei der Erforschung der Peilerschwerungen an Bord
von Seeschiffen im Grenzwellenbereich, insbesondere auf der Seenotfrequenz
2182 kHz, wurden in Zusammenarbeit mit den beiden Forschungsgruppen Telefun-
ken/Bebeg und C. Plath GmbH/Hagenuk eine Reihe von Untersuchungen auf Schif
fen verschiedener Größe durchgeführt. Nach den Untersuchungen können die Peil
erschwerungen beseitigt werden, wenn die die Peilung beeinflussenden Antennen
an einem höher gelegenen Punkt (z.B. auf dem Peildeck) abgeschaltet werden,
oder wenn der Peilrahmen durch Einbau auf dem Mast besonders wenn dieser als