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Nautische Abteilung
Die ersten Nachträge für das Leuehtf euerverze.ichnis der heimischen Gewässer
erschienen nach dem Kriege im Juni, die für den Nautischen Funkdienst im Ok
tober und die für die Seehandbücher Ende 1946. Im gleichen Jahr wurde das See
bücherlager eingerichtet; seine Verwaltung obliegt seit 1962 ebenfalls der Nau
tischen Abteilung. Schließlich kam zu dieser bereits 1947 der Nautische See
warndienst.
Nach Aufhebung der alliierten Fahrtbeschränkungen (zuletzt Juli 1949) ver
größerte die deutsche Seeschiffahrt ihren Verkehrsraum. Nach Fortfall der letz
ten Neubaubeschränkung (April 1951) entstand eine Handelsflotte, deren Tonnage
bestand 1962 auf 5 193 000 BRT bei 2 700 Schiffen anwuchs. Die Schiffe verlan
gen nach nautischem Rüstzeug, um Reisen über See zu planen, anzutreten und si
cher durchzuführen. Diese Aufwärtsentwicklung der deutschen Handelsschiffahrt
wirkt sich unmittelbar auf die Nautische Abteilung aus. Der Neu- und Ausbau von
Häfen, die Einführung vieler neuer Navigationshilfen und internationaler Sicher
heitsvorschriften vermehrten darüber hinaus noch den Umfang der Arbeiten. Die
Nachrichten für Seefahrer wurden umfangreicher, das Leuchtfeuerverzeichnis mußte
auf weltumfassenden Stand gebracht werden, und der Nautische Funkdienst war den
Wünschen und Erfordernissen der Schiffahrt anzupassen.
Das Seehandbuchwerk war 1939 auf 60 Bücher angewachsen, die zunächst nur
durch Nachträge vervollständigt werden konnten. Erst 1949 konnte mit der Ausgabe
neuer Bücher begonnen werden. Im Jahre 1950 wurden 30, im Jahre 1951 wurden 40
und ab 1955 wurden 45 Bände in den Arbeitsplan der Nautischen Abteilung aufgenom
men.. Die Abteilung war aber von vornherein nicht in der Lage, diesen Anforderun
gen der Schiffahrt terminlich und materiell gerecht zu werden. Es blieb nichts
anderes übrig, als den Nachträgen den Umfang von Büchern zu geben, so daß die
Forderung der seemännischen Praxis nach leicht lesbaren Büchern mit dünnen Nach
trägen bis heute nur bei 7 Büchern für die außereuropäischen Gewässer und 22 Bü
chern der europäischen Gewässer erfüllt werden konnte. Die verbliebenen Bücher
haben ein Alter von 20 bis 38 Jahren und 10 Bücher mußten überhaupt stillgelegt
werden. Dieser Stand entspricht nicht der Aufgabe des Instituts, brauchbare Bü
cher für die nautische Ausrüstung der Schiffe zu erstellen. Weitere qualifizier
te Sachbearbeiter im Seebuchreferat stellen ein dringendes Erfordernis dar, da
mit die in der Schiffahrt hart empfundenen Mängel überwunden werden können.
Im Berichtsjahr wurden neben den weiter unten dargelegten nautischen Veröf
fentlichungen häufig mündlich und schriftlich nautische Auskünfte erteilt und
zu Fragen der Schiffssicherheit Stellung genommen. Die Nautische Abteilung ist
in mehreren Arbeitsausschüssen der Deutschen Gesellschaft für Ortung und Na