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Full text: Jahresbericht 1962

- Seite 35 
Seeverkehrsbeirats-Ausschuß 
ORR Dr. Freiesieben ging in seinem Vortrag "Die Satelliten-Navigation" .. 
von der Tatsache aus, daß eine Ortsbestimmung mit Hilfe künstlicher Satelli 
ten eine genaue Kenntnis ihrer Bahn voraussetzt. Ihre Projektion auf die Erd 
oberfläche ist kompliziert. Nachdem er diese Tatsache an Hand einiger Bilder 
erläutert hatte, referierte er über die Beobachtung der Bahn mit photogra 
phischen Fernrohren und über die von den Satelliten ausgestrahlten Funkwellen, 
die sich den lichtwellen ähnlich verhalten. Die Satelliten sind also nur in 
der verhältnismäßig kurzen Zeit zu beobachten, in der sie sich über dem Hori 
zont befinden. Man kann den Erhebungswinkel über dem Horizont, das Azimut und 
die Entfernung sowie die Änderung dieser drei Größen messen. Vorteilhaft für 
die Beobachtung von Richtungen ist der von der amerikanischen Marine seit Jah 
ren verwendete Radiosextant. Für die Messung des Erhebungswinkels und des Azi 
muts ist eine Bezugsrichtung notwendig. Bei Messung .der Entfernung und der Ent 
fernungsänderung kommt man indes ohne solche Bezugsrichtung aus. Die wichtig 
ste Methode ist die bereits heute geübte Messung der Entfernungsänderung durch 
Beobachtung der vom Satelliten ausgesendeten Frequenz. Diese ändert sich bei 
Annäherung wie bei Entfernung vom Empfänger und nimmt nur beim sogenannten 
Durchgang den tatsächlichen Viert an (Doppler-Effekt). Ein Diagramm Frequenz 
gegen Zeit ergibt eine Kurve, die die Zeit der Entfernung eines Vorüberganges 
zu bestimmen erlaubt. Automatische Hilfsmittel, teure Empfangsanlagen und Re 
chenmaschinen sind zur Auswertung notwendig. Der Vortragende schilderte die 
komplizierten Meßvorgänge und wies abschließend darauf hin, daß eine Beobach 
tungsapparatur heute noch sehr kostspielig sei und daher eine praktische An 
wendung der Satelliten-Navigation für die Handelsschiffahrt noch nicht in Fra 
ge komme. 
Prof. Dr. Stocks mußte seinen Vortrag "Die Deutsche Hydrographische Zeit 
schrift, ihre Geschichte, ihr Wesen, ihre Ziele" wegen der fortgeschrittenen 
Zeit kürzen. Er knüpfte an die Denkschrift von H. Berghaus (18'54) an, wonach 
Veröffentlichungen von hydrographischem Material "zu Nutz und Frommen der See 
schiffahrt" erfolgen sollte. Als eine solche erschien die Zeitschrift "Annalen 
der Hydrographie und Maritimen Meteorologie" erstmals 1873. Sie wurde von der 
Deutschen Seewarte bis zum Jahre 1944 fortgeführt. Das Deutsche Hydrographische 
Institut gibt die "Deutsche Hydrographische Zeitschrift" als sein wissenschaft 
liches Organ und unter Beschränkung auf hydrographische Themen in Fortführung 
der Annalen seit 1948 heraus. Prof. Dr. Stocks gab sodann eine Aufstellung der 
Themen, die in der D.H.Z. behandelt wurden. Darin tritt die Sparte Grenzgebiet 
zwischen Ozean und Atmosphäre besonders hervor. Im übrigen ist das Gebiet der 
Meereskunde am stärksten vertreten, es folgen die der Geophysik, Astronomie
	        
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