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Full text: Jahresbericht 1962

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Das D.H.I. im Jahre 1962 
Baumusterprüfungen ausgeführt; 3 Peilfunkanlagen wurden wegen Änderungen in 
der Serie typenmäßig nachgeprüft. Nachdem im Jahre 1961 im Raum Hamburg mit 
der jährlich fälligen Nachprüfung der Peilfunkgeräte auf navigatorische Eig 
nung begonnen worden war, wurde 1962 das Personal eingearbeitet, das künftig 
auch bei den Außendienststellen die Nachprüfung übernehmen wird. 
Die Dienste des D.H.I. führten ihre Aufgabe erfolgreich durch. Der 
Seewarndienst verbreitete dringliche Bekanntmachungen für die 
Schiffahrt über Punk und Radio und erteilte auf Anfragen nautische Auskünfte. 
Der Windstau- und Sturmflutwarndienst be 
steht seit 40 Jahren; die erste Warnung ging mit dem Jahreswechsel 1921/22 
heraus. Während der Katastrophenflut vom 16./17. Februar 1962 und der darauf 
folgenden Monate, in denen die Deiche ausgebessert wurden, erfuhr der Dienst 
seine bisher schwerste Belastung. Vom Zeitdienst werden die Kurz 
wellenzeichen seit 21. März über die Sendefunkstelle Elmshorn ausgestrahlt. 
Beobachtungen mit dem photographischen Zenitfernrohr gestatten außer der Be 
stimmung der Zeit auch eine genaue Bestimmung der geographischen Breite. Die 
se schwankt, weil sich die Rotationsachse innerhalb des Erdkörpers verlagert. 
Seit dem 1. Januar 1962 beteiligt sich das Deutsche Hydrographische Institut 
am Service International Rapide des Datitudes (Internationaler Breitenschnell 
dienst). Das Zentralbüro verwendet die Breitenbeobachtungen bei der Ableitung 
der einheitlichen astronomischen Weltzeit. Der Eisdienst führte Un 
tersuchungen über die Möglichkeit langfristiger Eisvorhersagen durch, gab 121 
gedruckte Eisberichte, 43 Eisübersichtskarten heraus und erteilte 222 Auskünf 
te, davon allein etwa 20 v.H. über die Gewässer von Neufundland. Die Doku 
mentation hydrographischer Publikationen hat mit dem Routinedienst 
begonnen. Zur Messung der Radioaktivität des Meeresbodens und 
des Meerwassers lief das Vermessungsschiff "Süderoog" in der Nord-,und Ostsee 
rd. 510 sm ab.'Auch von dem VFS "Gauß" wurden Messungen der Radioaktivität in 
situ durchgeführt. 
Auf dem Gebiet der Ozeanographie und der Geophysik wurden die gravimetri- 
schen, magnetischen und seismischen Untersuchungen des tieferen Untergrundes 
der Nordsee in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Bodenforschung fort 
gesetzt. In der Nordsee und im Skagerrak wurden umfangreiche ozeanographische 
Untersuchungen, insbesondere Temperatur- und Strömungsmessungen sowie Testun 
tersuchungen über Vermischungsvorgänge und Geräteerprobungen durchgeführt. 
Spezielle Messungen der Triftgeschwindigkeiten der obersten Wasserschicht zur 
Lösung von Prägen der Ölverschmutzung ergaben die relativ große Triftgeschwin 
digkeit von 4,2 v.H. der Windgeschwindigkeit. Das Stationsnetz zur Registrie 
rung des Seegangs im Küstengebiet der Nord- und Ostsee wurde weiter ausge-
	        
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