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Full text: Jahresbericht 1963

Meereskunde 
- Seite 49 - 
Alluvium durchteuft werden. Die Kerne wurden eingehend untersucht, vor allem 
im Hinblick auf die Beziehungen zwischen sedimentologischen Eigenschaften 
(Korngrößenverteilung, Wassergehalt, Gehalt an organischer Substanz) und 
elastischem Verhalten. Mit einem durch Kontrastverstärkung wesentlich ver 
besserten Echographen konnte der Untergrund in Schlickgebieten eindeutiger 
als bisher erfaßt werden. Um weitere Unterlagen für eine Darstellung der 
Morphologie der Transgressionshorizonte zu gewinnen, wurde eine Reihe von 
Profilen in der Kieler Bucht abgelaufen. 
Die ersten Ergebnisse der Untersuchungen über die Abgrenzung der Wander 
sandgebiete in der Deutschen Bucht wurden in Arbeitskarten dargestellt. Die 
Untersuchungen werden fortgesetzt; die Kartenentwürfe werden laufend ergänzt. 
Die aus dem Gebiet der Außeneider vorliegenden Bodenproben wurden ausge 
wertet, die Ergebnisse in sedimentologischen Karten dargestellt. 
Für die "Internationale Quartärkarte von Europa" wurden Entwürfe zur geo 
logischen Darstellung des Meeresbodens für zwei weitere Blätter fertigge 
stellt. 
Die im Vorjahre begonnenen Untersuchungen über die Verbreitung und Ökolo 
gie lebender Foraminiferen in Nordseesedimenten wurden fortgeführt. Es er 
gaben sich deutliche Beziehungen zwischen Siedlungstiefe im Sediment und In 
tensität der Bodenumlagerungen. 
6. Meereis 
Durch seine außergewöhnliche Stärke stellte der Eiswinter 1962/65 an die 
Durchführung des praktischen Eisdienstes große Anforderungen. Die Eisdienst 
stelle im DHI war während des Eiswinters täglich, auch an Sonn- und Feier 
tagen besetzt; Auskunftsmöglichkeit zur Nachtzeit war sichergestellt. 
In der vorhandenen 67-jährigen Beobachtungsreihe steht der Eiswinter 
1962/63 seiner Stärke nach an zweiter Stelle. Er wird nur übertroffen von 
dem extremen Winter 1946/47. Im vergangenen Winter reichte die Eisbedeckung 
in der Deutschen Bucht bis 20 Seemeilen westlich von Helgoland (s. Abb.Seite 52). 
In der südwestlichen Ostsee lag zur Zeit der maximalen Eisbedeckung die Ost 
grenze des Eises längs einer Dinie, die von der Südspitze von Öland bis etwa 
östlich von Bornholm und weiter in Südrichtung zur pommerschen Küste verlief. 
Während der Eiswinter 1946/47 für die deutsche Schiffahrt fast bedeutungs 
los war, da sie in diesem, dem Kriegsende unmittelbar folgenden Winter noch 
fast daniederlag, war sie im letzten Winter stark betroffen. Dabei bestand 
zwischen der Nordseeküste und der westlichen Ostsee ein wesentlicher Unter-
	        
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