Meereskunde
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ger Spezialgeräte für FS "Meteor", die technische Vorbereitung des Ver
mischungsversuchs RHENO und Verbesserungen am Schleppgerät "Delphin". Das
Meß- und Übertragungssystem dieses Gerätes wurde grundlegend geändert. Die
neue Ausführung ist weniger störanfällig und gestattet wahlweise Aufzeich
nungen auf Magnetband, in Analogform, als Isoplethen oder in Digitalform.
Die drei erstgenannten Verfahren wurden auf VFS "Gauß" auf See mit Erfolg
erprobt. Die Entwicklung eines Gerätes zum automatischen Lesen der Daten
auf Strommesserfilmen und zum Stanzen in Lochkarten steht kurz vor dem
Abschluß. Die jetzt noch notwendigen Verbesserungen betreffen in erster
Linie die in den Strommessern verwendeten Lichtbildkompasse.
Die Bearbeitung der Meßdaten der vorjährigen Vermischungsuntersuchung
wurde abgeschlossen. Erste Grobauswertungen der Daten des EHENO, die bereits
an Bord vorgenommen werden konnten, führten zu aufschlußreichen Ergebnis
sen, über die der Referent auf der Jahrestagung des Internationalen Rates
für Meeresforschung in Rom berichtete. An der genaueren Auswertung der Da
ten wird gearbeitet.
Gemeinsam mit den Abteilungen G und N wurden Wasserstandserrechnungs
karten für Außeneider, Außenjade und Außenweser und Gezeitenkarten für das
"Handbuch der Ost- und Südküste Afrikas" und das "Handbuch der Westküste
Amerikas, I. Teil" bearbeitet. Weiter wurden verschiedene Berechnungen ge
rätetechnischer Probleme durchgeführt, so z.B. Schleppseilkurven in dimen
sionsloser Parameterdarstellung.
4. Chemie und Radioaktivität des Meerwassers
Im Berichtsjahr wurde der Salzgehalt von etwa 10 000 Wasserproben be
stimmt, die von Feuer-, Handels- und Forschungsschiffen und von der Bio
logischen Anstalt Helgoland gesammelt worden waren. Die Arbeiten wurden
z.T. von studentischen Hilfskräften ausgeführt.
Die wissenschaftlichen Arbeiten im meereskuhdlich-chemischen Laborato
rium betrafen die Analyse der im Meerwasser gelösten anorganischen und
organischen Komponenten. Auf einer Fahrt mit VFS "Gauß" in die Deutsche
Bucht wurde das im Oberflächenwasser gelöste anorganische Phosphat mit
einer 1963 entwickelten Apparatur kontinuierlich registriert. Außerdem
wurden die im Meerwasser gelösten organischen Phosphor-Verbindungen iso
liert und nach einem eigenen Verfahren getrennt. Die Untersuchungen er
gaben, daß das Meerwasser in der Deutschen Bucht im Frühjahr mindestens
5 organische Phosphor-Verbindungen enthält. Die Ergebnisse der Messungen
des anorganischen Phosphats in der Irminger See, die auf früheren Fahrten
gewonnen wurden, wurden aufbereitet und druckfertig dargestellt.