Jahresbericht Nr. 20/1965
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Hamburg - Hüll und auf den regelmäßig gelegten Schnitten durch die innere
Deutsche Bucht konnten dank der freiwilligen Mitarbeit der Schiffsbesatzun
gen und der Unterstützung durch die Biologische Anstalt Helgoland im erwei
terten Umfang aufrecht erhalten werden. Die Beobachtungen auf den Feuer
schiffen mußten dagegen auch im Berichtsjahr auf sieben Positionen beschränkt
bleiben, da es wegen fehlender Mittel noch nicht gelang, die geplante Sta
tion auf dem automatisch arbeitenden Leuchtturm "Kalkgrund" in Betrieb zu
nehmen.
Zur Untersuchung der Strömungen in der Deutschen Bucht bei Sturmfluten
wurden im Oktober 18 Strommesser an 8 Positionen zu Dauermessungen ausge
legt (Abb. 3). Die Geräte sollen bis zum Frühjahr 1966 registrieren. Bei
der Auslegung und der Betreuung der Geräte leisteten die Tonnenleger der
Wasser- und Schiffahrtsämter Emden, Norden, Bremerhaven, Cuxhaven und
Tönning wertvolle Hilfe, für die auch an dieser Stelle gedankt sei. Es wur
den Beiträge für die Seehandbücher "Handbuch der Ost- und Südküste Afrikas",
"Nordseehandbuch, östl. Teil" und "Handbuch der Westküste Amerikas, I. Teil"
mit Angaben über die Oberflächenströmungen, die Temperatur- und Salzgehalts
verhältnisse an der Oberfläche sowie - für die Nordsee - über die Eisver
hältnisse fertiggestellt. In der Seihe "Meereskundliche Beobachtungen und
Ergebnisse" erschien H e ft 22: "Beobachtungen auf den deutschen Feuerschif
fen der Nord- und Ostsee im Jahre 1964 sowie Monatsmittelwerte von Tempera
tur und Salzgehalt des Jahres 1964". Die Sonderdrucksammlung "Deutsches
Hydrographisches Institut - Ozeanographie - für das Jahr 1965" enthält 14
Beiträge.
Drei Wissenschaftler der Abteilung waren am Windstau- und Sturmflut-
wamdienst beteiligt.
2. Regionale Meereskunde
Das ozeanographische Meßprogramm für die "Atlantische Expedition 1965,
Meteor" wurde vom Referat entworfen und ausgeführt. Es befaßte sich mit
der Messung der regionalen Verteilung des äquatorialen Unterstroms und
seiner zeitlichen Schwankungen. Durch Mitarbeit des brasilianischen For
schungsschiffes "Almirante Saldanha", auf dem ein Wissenschaftler des Re
ferats für die Dauer von 5 Wochen eingeschifft war, konnte das ozeanographi
sche Expeditionsprogramm gebietsmäßig wesentlich erweitert werden.
Neben dem erwähnten Forschungsprogramm über die Stromverteilung in der
Deutschen Bucht bei Sturmfluten lag das Schwergewicht der Beobachtungstä
tigkeit auf Gezeitenmessungen mittels Hochseepegel, von denen zweimal je
6 Pegel über eine Meßzeit von 15 bis 18 Tagen ausgelegt wurden (Abb. 3).