Jahresbericht Nr. 20/1965
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werden. Auf 26 sogenannten Plotting sheets im Maßstab 1 : 1 Million sind
etwa 300 000 Lotungen aus der neueren Zeit zusammengetragen und Tiefenli
nien für 200 m, 500 m, 1 000 m und alle weiteren 500 m entworfen worden.
Las hierbei gewonnene Material wurde natürlich auch für die Verbesserung
der Seekarten des LEI benutzt.
Eine Anwendung dieser Plotting sheets sind die auf Wunsch der Hochsee
fischerei von dem Seegebiet vor Labrador und Neufundland geschaffenen vier
neuen Pischereikarten mit Lorannetz im Maßstab 1 : 500 000 (Seekarten Nr.
459, 460, 461, 462), zu denen noch zwei Pischereikarten 1 : 500 000 im
Anschluß nach Süden und zwei Übersichtskarten des gesamten Gebietes im
Maßstab 1 : 1 500 000 kommen sollen (s, Abb. 2).
Lie von der North Sea Hydrographie Commission beschlossene Herstellung
von 45 Pischereikarten der Nordsee im Maßstab 1 : 300 000 mit Lecoanetz
ist gut vorangekommen. Zum Jahresende 1965 lagen insgesamt 32 Pischerei
karten mit 48 Ausgaben vor (einzelne Karten sind mit zwei bzw. drei Lecca-
netzen in je einer Ausgabe versehen, wenn in diesem Gebiet zwei oder sogar
drei Leccaketten wirksam werden), von denen das EHI zwei Karten in je zwei
Ausgaben hergestellt hat.
Vom 1.1.1966 an gilt eine Neueinteilung der Klassen der deutschen See
karten. An Stelle von fünf Klassen mit einem Preis zwischen LM 3,— und
LM 11,— treten jetzt zwei Klassen. Die Klasse I kostet in Zukunft DM 5,—,
die Klasse II LM 10,—. Der Eindruck von Hyperbelnetzen erhöht den Preis
um je LM 2,—.
Im Seekartenabsatz wurde eine weitere Steigerung erzielt. Gegenüber 1964
mit 158 635 abgegebenen Seekarten wurden 1965 insgesamt 173 566 Seekarten
abgesetzt.
Um die Lagerbestände der Seekarten mit dem geringsten Aufwand an Arbeit
und Material laufend ergänzen zu können, wurde eine Klassifizierung für
die jeweilige Auflagenhöhe erarbeitet, die sich sehr bewährt hat. Dieser
Klassifizierung wurden Berichtigungsanfälligkeit und Absatzhöhe aus dem
Mittel der letzten Jahre zugrunde gelegt. Auch die Zahl der Berichtigun
gen, die handschriftlich in den Lagerbeständen auszuführen sind, wurde
dadurch herabgesetzt. Seekarten, die starken Veränderungen unterliegen,
werden jetzt in kürzeren Abständen berichtigt nachgedruckt.
Mit Beteiligung der Kopie wurden in der Kartentechnik sehr erfolgver
sprechende Versuche mit Ritzverfahren zur Herstellung der Linienelemente
der Seekarte durchgeführt. Die ersten deutschen Seekarten (Nr. 27 und 927),
die als Kombination aus Ritz- und Montageverfahren hergestellt wurden,
sind zum Jahresende erschienen. Erstmalig wurden in der Nr. 27 auch die