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Jahresbericht Nr, 20/1965
Gemeinschaftsleistung ermöglichten. Ein besonderes Wort soll Ihnen, lieber
Herr Horn, gelten, obwohl ich weiß, daß Sie es mit etwas Unmut hören werden.
Ich danke Ihnen, Herr Horn, für Ihre freue, loyale und faire Partnerschaft,
in der Sie mir in den vergangenen 4 1/2 Jahren gegenübergestanden haben.
Diese Partnerschaft war aus der Struktur der Persönlichkeiten heraus nicht
immer ohne Schwierigkeiten, aber sie war eine gute Partnerschaft, und dafür
danke ich Ihnen,
Diese Gedanken, lieber Herr Roll, führen mich nun in der Ansprache zu
Ihnen. Wir beide sind bereits seit langem miteinander durch kameradschaft
liche Begegnungen und gemeinsam gelöste Aufgaben verbunden, und zwar von
Zeiten her, in denen sich ein solcher Wachwechsel noch nicht abzeichnete.
Wir fanden den Weg zueinander durch das BVM, das räumlich gesehen "zwischen
uns" lag, ich möchte sagen, weil wir die notwendigen Schlüssel zueinander
hatten. Ich erinnere mich sehr gern und befriedigt der Zusammenkünfte,
lagen ihre Werte doch auch im Menschlichen, und schufen wir damals bereits
auf unkompliziertem Wege Bausteine für die Lösung zahlreicher komplexer
Prägen. Diese Voraussetzungen bringen eine gute Atmosphäre für diesen Wach
wechsel. Ich bin glücklich, Ihnen das Deutsche Hydrographische Institut als
ein intaktes Instrument, bestehend aus Mitarbeitern guten, wenn nicht sogar
besten Willens, übergeben zu können.
In einem übertragenen Sinne wünsche ich Ihnen für das Schiff "DHI" unter
Ihrer Leitung gute Pahrt- und, wenn möglich, im Konvoi mit den Schiffen an
derer hydrographischer Institute, die auf ähnlichem Kurs wie wir liegen.
ANSPRACHE DES PRÄSIDENTEN PROP. DR. HANS ULRICH ROLL
Herr Bundesminister, Magnifizenz,
meine Damen und Herren!
Als ich vorhin aus Ihren Händen, Herr Bundesminister, die Ernennungs
urkunde zum Präsidenten des Deutschen Hydrographischen-Instituts empfing,
schloß sich für mich in gewissem Sinne ein Lebenskreis, bin ich doch damit
in eine Tätigkeit zurückgekehrt, in der ich vor mehr als dreißig Jahren
meine berufliche Laufbahn begonnen habe. Damals arbeitete ich im Marine
observatorium Wilhelmshaven, dessen Punktionen ja zum größten Teil heute
vom Deutschen Hydrographischen Institut wahrgenommen werden. Zwar hat der
Schwerpunkt meiner Arbeit zumeist auf meteorologischem Gebiet gelegen, doch
habe ich die persönliche und fachliche Verbindung zur Ozeanographie nie
abreißen lassen. Es erfüllt mich daher mit besonderer Preude, daß mein
damaliger Chef und Direktor des Marineobservatoriums, der spätere erste
Präsident des Deutschen Hydrographischen Instituts, Herr Dr. Böhnecke,