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Full text: Jahresbericht 1966

- Seite 61 
Seevermessung 
lungen so naturgetreu und vollständig zu erfassen, wie es bei der Einmes 
sung mit einem Boot praktisch unmöglich ist. 
Seit Beginn der Vermessungsperiode 1966 konnte die Seevermessung - dank 
des Entgegenkommens der zuständigen Behörde Strom- und Hafenbau, Hamburg - 
die von der Freien und Hansestadt Hamburg für die Vorarbeiten zum Hafen 
projekt bei Neuwerk errichtete Hi-Eix-Kette auch zur Ortsbestimmung bei 
ihren Arbeiten benutzen. Biese Kette überdeckt etwa das Küstengebiet vom 
O.stteil Wangerooge bis südlich Büsum. Damit ist die Seevermessung in die 
sem Küstenbereich bei ihren Ortsbestimmungen unabhängig von den jeweiligen 
Sichtverhältnissen und kann an allen Tagen arbeiten, an denen der Seegang 
eine sichere Tiefenmessung mit Echoloten erlaubt. In den übrigen Teilen 
ihres Arbeitsgebietes ist die Seevermessung nach wie vor auf die Doppel 
winkelmessung und infolgedessen auf die Tage mit günstigen Sichtverhält 
nissen und gleichzeitig geringem Seegang angewiesen. Dies trifft besonders 
auf die für die Schiffahrt wichtigen Gewässer vor den Ostfriesischen In 
seln zu, in denen sich das Bodenrelief rasch verändert und in denen ein 
von der Sicht unabhängiges'Ortungsverfahren sehr vorteilhaft wäre. 
Die Überlegungen, die schweren und verhältnismäßig langsam fahrenden 
Vermessungsbarkassen aus Holz durch moderne kleine, schnell fahrende Pla 
stikboote mit geringem Tiefgang zu ersetzen, wurden vertieft. Mit diesen 
modernen Vermessungsbooten könnte einmal die Vermessungsleistung erheblich 
gesteigert werden. Zum anderen sind derartige Boote die Voraussetzung für 
die wirtschaftlichste Methode einer Seevermessung, bei der ein großes Ver 
messungsschiff stets in Verbindung mit einer größeren Anzahl kleiner, 
schneller Plastikboote eingesetzt wird, U.a. wird dieses Verfahren bereits 
mit gutem Erfolg von den Hydrographischen Ämtern in Schweden und in Däne 
mark angewandt. Dank der guten Zusammenarbeit mit diesen beiden Hydrogra 
phischen Ämtern konnte das DHI im Vorjahr eines der schwedischen und im 
Berichtsjahr eines der dänischen Vermessungs-Plastikboote für kurze Zeit 
erproben. Beide Typen sind für die Vermessung geeignet. 
Um die Vermessungsarbeiuen in den verhältnismäßig kleinen Vermessungs 
gebieten beiderseits der deutsch-dänischen Staatsgrenze im Lister Tief und 
in der Flensburger Förde zu rationalisieren, sind das dänische Hydrogra 
phische Amt und das DHI übereingekommen, das ganze betreffende Gebiet je 
weils von einem der beiden Ämter ausloten zu lassen und sodann die Ver 
messungsergebnisse dem anderen Amt zugänglich zu machen. 
Wegen nicht erfüllter Dohnforderungen kündigten im Frühjahr 1966 die 
in der Wracksuche eingesetzten Taucher. Da Ersatzkräfte erst im Spät 
herbst eingestellt werden konnten, mußten die Taucherarbeiten an den 
Wracken - die Feststellung der geringsten Wassertiefe und des Wrack
	        
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