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Jahresbericht Kr. 21/1966
Die Herstellung der Originale
Bas graphische Gewerbe hat sich in den letzten Jahrzehnten durch Erfin
dungen und Neueinführungen auf den Gebieten der Kunststoff-Folien-Herstel-
lung, der Photographie, der Schichtgravur und vor allem der Kontaktkopier
verfahren geradezu stürmisch entwickelt. Biese Tatsache konnten sich die
Seekartenwerke zunutze machen. Bie meisten Seekartenwerke haben sich in
zwischen radikal umgestellt. Bie Forderungen, die jetzt an das Kartenori
ginal gestellt werden - müssen, kann man wie folgt zusammenfassen:
1. Bie Originale müssen auf transparenten Originalträgern stehen, damit
die Übertragung auf die Bruckplatten durch einfache Kontaktkopier
verfahren erfolgen kann.
2. Bie Originalträger müssen maßbeständig sein, damit bei mehrfarbigen
Karten ein exaktes Passen der verschiedenen Farbplatten gesichert
ist. Sie sollen haltbar und auf lange Jahre lagerfähig sein.
3. Bie Originalträger müssen das Kombinieren von Strichelementen mit
■Flächen- und Rastertönen, d.h. beliebig häufiges Einkopieren und
Zusammenkopieren verschiedener Kartenelemente und -teile erlauben.
4. Bie Originale müssen einfach und sicher fortführungsfähig sein.
Als Material für den Originalträger, der diesen Forderungen genügt,
wurde schon vor vielen Jahren ein Polyvinyl-Chlorid-Mischpolymerisat ent
wickelt, das je nach seinem Ursprungsland als Astralon, Astrafoil, Mylar,
Codatrace, Sicoprint usw, bezeichnet und in Folien mit einer Stärke von
0,1 mm bis 0,25 mm in den Handel gehracht wird.
Bei der Neuherstellung von Kartenoriginalen bieten sich grundsätzlich
verschiedene Verfahren an:
1. Zeichnen (nach Farben getrennt) als Aufsichtsbild in Verbindung mit
photographischer Reproduktion.
2. Zeichnen (nach Farben getrennt) als Burchsichtsbild.
3. Schichtgravur (nach Farben getrennt) auf Glas und Kunststoff-Folien.
Da gerade in den Seekarten eine Fülle von stets wiederkehrenden Signa
turen vorkommt - es gibt im Seegebiet etwa 200, im landgebiet "etwa 120
verschiedene Signaturen - ergab es sich von selbst, daß man versuchte,
sie mechanisch in das Kartenbild einzufügen. Nach vielen Versuchen hat
sich unter anderem das lagerichtige Einkleben von vorgefertigten Signatu
ren als ausgezeichnete und arbeitssparende Lösung erwiesen.