Jahresbericht Nr. 21/1966
Analyse benutzten 64 Partialtiden hinaus 11 weitere signifikante Tiden.
Nach einer Extremwertstatistik der Hochwasserstände in Cuxhaven gibt es
keine obere Grenze für Sturmflutwasserstände. Die psychologisch-physiolo
gischen Untersuchungen des Radarbeobachters auf einem Schiff bestätigten
objektiv Leistungsabfall bei schwach kreuzenden Kursen, wodurch die Gefahr
von Kollisionen besteht. Das von Elmshorn ausgestrahlte Zeitsignal konnte
während der Wintermonate häufig nach dem Umlauf um die Erde registriert
und damit die Eortpflanzungsgeschwi-ndigkeit der elektromagnetischen Wellen
bestimmt werden.
In der Abteilung Meereskunde standen die Arbeiten auf See mit ES "Meteor
im Mittelpunkt der Tätigkeiten. Alle Wissenschaftler beteiligten sich da
ran. Das VES "Gauß" unternahm mehrere Eorschungsfahrten in die Nord- und
Ostsee und wirkte an der internationalen Untersuchung der Wassermassen und
der Zirkulationsverteilung im Skagerrak mit. Um die Eignung der Kieler
Eörde und der Lübecker Bucht für die olympischen Segelregatten 1972 zu
prüfen, maß das DHI die Strömungen in diesen Gebieten. Die Untersuchungen
über die haline Sprungschicht in der Nordsee wurden abgeschlossen. Die
Meß- und Aufzeichnungselektronik für das Temperaturregistriergerät "Delphin
hat sich auf einer über 1 000 sm langen Schleppstrecke bewährt, Ergebnisse
der bodenphysikalischen Messungen an Kolbenlotprofilen sollen zur Schall
ausbreitung im Sediment in Beziehung gesetzt werden. Messungen der Scher
festigkeit an Kolbenlotprofilen erlauben es, den Zusammenhalt des Sediments
in Zahlen auszudrücken. An den Küsten der Bundesrepublik war der Winter
1965/66 eisreich.
Neben den vorstehend aufgeführten Arbeiten nahmen die Routinearbeiten im
DHI einen breiten Raum ein: Folgende -periodische Druckschriften erschie
nen: Winterbetonnung der deutschen Küstengewässer, Gezeitentafeln und
-kalender, Nachrichten für Seefahrer, Eisberichte und Eisübersichtskarten,
Nautisches Jahrbuch, Der Seewart, Verzeichnis der Nautischen Karten und
Bücher, Jahresbericht des DHI, Erdmagnetische Beobachtungen, Deutsche
Hydrographische Zeitschrift, Informationen der hydrographischen Dokumenta
tion. Von den Diensten hat der nautische Seewarndienst 2 855 Bekanntmachun
gen verbreitet, der Windstau- und Sturmflutwamdienst gab neben den Vor
mittag- und Abendvorhersagen 30 Sonderwarnungen heraus. Der Zeitdienst
führte in 74 Nächten insgesamt 1 781 Stembeobachtungen aus und gab auf
verschiedenen Frequenzen im ganzen etwa 8 000 Präzisionszeitsignale ab.
Der Eisdienst erteilte 517 Eisauskünfte. Die Dokumentation hydrographischer
Publikationen erfaßte 5 000 Titel einschlägiger Veröffentlichungen. Die
Radioaktivität des Meerwassers und des Meeresbodens wurde überwacht. Das
Observatorium Wingst verbreitete die erdmagnetischen Kennziffern. Die
Dienststelle in Hamburg und die Außendienststellen prüften an Land etwa
52 000 und an Bord etwa 2 600 nautische Instrumente und Geräte der Schiffs
ausrüstung.