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Full text: Jahresbericht 1967

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Geophysik und Astronomie 
daß neuere astronomische Konstanten und beim Berechnen der j und v erstma 
lig- eine Minimumbedingung, die der Methode der kleinsten Quadrate entspricht, 
zugrunde gelegt wurden. Die Tafeln sollen anregen und helfen, die Gezeiten 
genauer zu analysieren, nämlich wenn in den Gezeiten seichter Gewässer un 
terschiedliche Tiden identischer Argumentzahl auftreten; die Tiden lassen 
sich trotz gleicher Winkelgeschwindigkeiten voneinander trennen, wenn ihre 
j und v voneinander verschieden sind. 
Der Windstau bei Cuxhaven ist vorwiegend durch den Wind über der Deut 
schen Bucht bestimmt. Die allgemeinste Form, in der diese Abhängigkeit aus 
gedrückt werden kann, ist die einer Fourierreihe, in der die Koeffizienten 
nach Potenzen der Windgeschwindigkeit fortschreiten und die Argumente Viel 
fache der Windgeschwindigkeit sind. Langjährige Reihen des beim Hochwasser 
beobachteten Staus wurden nach diesem Ansatz ausgeglichen. Als weitaus sig 
nifikanteste Glieder ergaben sich die, die vom Quadrat der Windgeschwindig 
keit und vom einfachen Argument abhängen. Wichtiger als die restlichen Glie 
der des Ansatzes erwies sich eine Erweiterung um den Luftdruck in einem addi 
tiven Glied und der Temperaturdifferenzen in den Koeffizienten. Am deutlich 
sten verbessert wird dadurch die Zeitdifferenz, mit der der Stau dem Wind 
folgt. 
c) Windstau- und Sturmflutwarndienst - Wie bisher wurde der Dienst un 
ter wett erkundlieber Beratung durch das Seewetteramt des Deutschen Wetter 
dienstes und unter Beteiligung mehrerer Wissenschaftler der Abteilung Mee 
reskunde versehen. Das 1. Programm des Norddeutschen Rundfunks und des West 
deutschen Rundfunks verbreiteten regelmäßig die Vorhersage der Hochwasser 
stände an der deutschen Nordseeküste, bei Emden, Bremen und Hamburg irn An 
schluß an die Nachrichtensendungen um 08.55 Uhr und um 21.30 Uhr. Radio 
Bremen brachte auf Mittel- und Ultrakürzwelle die Vorhersagen anschließend 
an die Nachrichtensendungen um 0S.3° Uhr und um 22.OÖ Uhr. Im Berichtsjahr 
wurde über den Rundfunk 5^mal "SturmflutWarnung” gegeben. Sturmfluten tra 
ten häufiger als im Mittel ein (Abb,10 ). In Hamburg wurde die höchste Sturm 
flut am 23./2k, Februar (Abb.11 ) seit der Katastrophenflut 19^2 beobachtet, 
sie war die zweithöchste seit 100 Jahren. Ein fester Empfängerkreis, dem 
nunmehr 326 Behörden und Firmen angehören, erhielt durch Telegramme (im 
Hamburger Raum telefonisch) 7235 Warnungen vor Sturmfluten oder niedrigen 
Wasserständen. An amtliche und private Stellen waren täglich Auskünfte ver 
schiedenster Art für Orte der Nord- und Ostseeküste zu erteilen. Der Aus 
kunftsdienst für den Hamburger Raum wird bei Sturmfluten wesentlich entla 
stet durch den Fernsprechansagedienst der Deutschen Bundespost, Rufnummer 
Hamburg 11 35« Der Geophysikalische Beratungsdienst der Bundeswehr sowie 
die Wetterämter Bremen und Schleswig erhielten wie vereinbart fernschrift 
lich Warnungen und Vorhersagen.
	        
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