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Full text: Jahresbericht 1967

Aufgaben und Probleme der Nautischen Abteilung 
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Zunahme des Transportvolumens und der Schiffsgrößen teilnimmt. Gleichzeitig 
wurden neue Antriebsarten und Navigationsverfahren entwickelt; aber trotz 
dem gilt für den Seeverkehr immer noch die althergebrachte Grundregel, daß 
allein der Kapitän für die Sicherheit des Schiffes und den günstigen Ver 
lauf der Reise verantwortlich ist. Auch heute noch sind die meisten Schiffe 
Wochen- und monatelang fern von ihrem Basishafen; wenn sie auch in ständi 
ger Nachrichtenverbindung mit dem Land stehen und auf dem Funkwege in man 
chen Seegebieten Informationen über das Wetter, die Eisverhältnisse und be 
sondere Gefahren erhalten, zwingt doch die rechtliche Stellung des Kapitäns 
ihn zu selbständigen Entscheidungen, die ihm weder der Reeder noch irgend 
eine "Dienststelle" an Land abnehmen kann. Um ihm diese Entscheidungen zu 
erleichtern, braucht der Kapitän ausreichende Unterlagen, und zwar möglichst 
solche, die ihm auch dann helfen, wenn technische Einrichtungen oder Kommu 
nikationsmittel infolge von Störungen oder politischen Spannungen ausfallen, 
Zu diesen für die Schiffsführung wichtigen Unterlagen rechnen auch die Oze 
anhandbücher und Monatskarten, die den Kapitän bei der Wahl des sichersten 
und günstigsten Reiseweges bei transozeanischen Reisen beraten. Die Vorläu 
fer der Ozeanhandbücher hießen "Segelhandbücher"; sie waren für die Kapitäne 
der Segelschiffe unentbehrlich. Später wurden die "Dampferhandbücher" ge 
schaffen, die. in ihrer den heutigen Bedürfnissen angepaßten Form "Ozean 
handbücher" genannt werden. 
Das DHI hat nach dem Kriege Ozeanhandbücher für den Nordatlantischen, 
für den Südatlantischen und für den Indischen Ozean herausgegeben. In ihnen 
findet die Schiffsleitung ; nicht nur Angaben über Wind und Wetter, über See 
gang und Meeresströmungen, Nebelverbreitung und Eisverhältnisse, sondern vor 
allem Empfehlungen für die Wahl des günstigsten Reiseweges. Ergänzt werden 
die Ozeanhandbücher durch drei Atlanten, die je 12 "Monatskarten" für den 
Nordatlantischen, Südatlantischen und den Indischen Ozean enthalten. Sie 
zeigen außer den empfohlenen Schiffswegen in graphischer Darstellung die 
monatlichen Mittelwerte der für die Schiffsführung wichtigen meteorologi 
schen und ozeanographischen Daten. Eine Neubearbeitung der Monatskarten des 
Indischen Ozeans erschien i960 in einem Vierfarbendruck, der wegen seiner 
klaren Übersichtlichkeit viel Anklang bei den Benutzern fand. In gleicher 
Art wurden 19^7 die Monatskarten für den Nordatlantik nach vollständiger 
Neubearbeitung herausgegeben. Unterlagen für Ozeanhandbücher und Monatskar 
ten werden von den wissenschaftlichen Fachabteilungen des DHI und dem See 
wetteramt geliefert, dafür werden auch die zahlreichen Erfahrungsberichte 
der freiwilligen Mitarbeiter zur See verwertet. Diese freiwillige Mitarbeit 
wird von der Nautischen Abteilung besonders gefördert; hervorragende Lei 
stungen werden durch Buchprämien oder - in besonderen Fällen - durch die 
Verleihung der Seewart-Medaille belohnt#
	        
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