Jahresbericht Nr. 22/1967
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Auf mehreren Handelsschiffen gleichen Typs wurden während des Baues in
verschiedenen Baustadien magnetische Messungen vorgenommen, um den Einfluß
einzelner Bauteile auf das Magnetfeld am Kompaßort zu ermitteln. Während ei
ner Probefahrt konnte der magnetische Zustand auf dein Peildeck ausführlich
gemessen werden.
Bei der Entwicklung des Induktionskompasses mit Feldstärkeanzeige 1 ^
konnten die Arbeiten an den Verstärkern für den Stellmotor abgeschlossen
werden. Ein günstiges dynamisches Verhalten der Kursanzeige wurde erreicht.
Mit Untersuchungen der Anzeigegenauigkeit von Kurs und Feldstärke wurde be
gonnen.
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Der elektrodynamische Schütteltisch, für die Kompaßprüfung ' ist soweit
fertiggestellt, daß für Vibrationsprüfungen Schwingungen in horizontaler
Richtung erzeugt werden können. Die dynamischen Eigenschaften (z.B. Eigen
frequenzen) des Geräts wurden untersucht.
Der Einfluß der Inhomogenität der Felder der Kompensiermittel auf den
3)
Krängungs- ’ und auf den Ubertragungsfehler von Fernkompassen mit indukti
ver Kursabtastung wurde rechnerisch untersucht.
Die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Magnetkompaßwesens
im Rahmen der "International Organization for Standardization" (ISO) ^ wur
de fortgesetzt. In der Frage der dimensioneilen Normung konnten jedocn die
Vertreter der beteiligten Nationen keine Einigung erzielen, so daß dieser
Punkt vorerst von den Verhandlungen ausgeschlossen bleibt. Dagegen wurden
die Prüfvorschriften für Magnetkompasse, Kompaßhäuser und Kompensiermittel
fertiggestellt.
Um die in diesen Vorschriften vorgesehenen Prüfungen rationell ausfüh
ren zu können, wurde ein geeigneter Kompaßprüfstand entworfen, dessen Bau
in der Institutswerkstatt begonnen wurde. Für die Wärmeprüfungen wurde be
reits ein amagnetischer Wärmeschrank mit Einblickfenster gebaut, in dem für
die vorgeschriebene Prüfdauer von 8 Stunden eine Temperatur von + 60°C auf
rechterhalten werden kann.
b) Kreiselgeräte - Während einiger Jahre wurde durch experimentelle Un
tersuchungen an Bord von schnellen Seefahrzeugen und in Kraftfahrzeugen
nachgewiesen, daß periodische Fahrmanöver erhebliche Fehlweisungen in der
Nordrichtungsanzeige handelsüblicher Zweikreiselkompasse hervorrufen können.
Diese Fehler werden verursacht durch die manöverbedingte Anregung der inne
ren Kreiselschwingungen. Die hierauf basierenden Entwicklungs-Richtlinien
1) und 2) Vgl. Jahresbericht Nr. 2l/l966, S. 108
3) DHZ, Jahrgang 20, Heft 4, 1967, S. 168
4) Vgl. Jahresbericht Nr. 21/1966, S, 109