Jahresbericht Nr. 22/1967
- 102 -
rung ihrer Normalfrequenzausstrahlungen über den Sender DCF 77« Die dorti
gen Zeitsignalgeber des DHI werden seither von diesem Normal gesteuert.
Der für Mainflingen vorgesehene, vollelektronisch arbeitende Signalgeber
mit Frequenzumsetzungs-Einrichtung wurde fertiggestellt, beim DHI erprobt
und dann zur Erprobung in der Funk- und Sendestelle Mainflingen in Betrieb
gesetzt.
Die Arbeiten an der projektierten elektronischen Zeitdienstanlage wur
den fortgesetzt. Ein elektronischer Signalgeber wurde fertiggestellt und
arbeitet seit Juli ohne Störung*.
Zum Ausgleich der auf den Leitungen zu den Sendern in Norddeich, Elms
horn und Kiel auftretenden, unterschiedlichen Laufzeiten der Signalimpulse
wurde ein 2000 Hz-Tastgerät mit regelbarer Verzögerungszeit entwickelt und
gebaut und am 1. Oktober in Betrieb genommen.
Wie in den Vorjahren wurde die Hauptuhr der Bundesbahndirektion Hamburg-
Altona, von der sämtliche Bundesbahnuhren und die Uhrenanlage des Zweiten
Deutschen Fernsehens, Mainz, abhangen, gesteuert, ferner die zentrale Uhren
anlage der Hamburger Hochbahn AG, des Norddeutschen Rundfunks, Fernsehstudio
Lokstedt, und die Hauptuhr einer Hamburger Herstellerfirma für Schiffs-Chro
nometer .
Das Merkblatt "Funkzeitzeichen des Deutschen Hydrographischen Instituts”
wurde überarbeitet und neu herausgegeben. Es wird Interessenten auf Anforde
rung kostenlos übersandt.
d) Sonstige Zeitdienstangelegenheiten - Die Hauptuhren von Zeitdienst
instituten in 18 Ländern wurden mit Hilfe zweier Caesium-Atomuhren, welche
die Herstellerfirma von Ort zu Ort transportierte, auf etwa eine Mikrose
kunde genau verglichen. Dieses dritte "Flying Clock Experiment" schloß wie
derum Vergleiche in Nordamerika, Westeuropa und Ostasien ein; überdies wur
den zum ersten Mal auch Institute in Osteuropa, Südafrika und Australien be
sucht. - Die um den 1. Oktober beim DHI gemessenen Empfangszeiten europäi
scher Stationen, die im Frequenzbereich 2.5 bis 7.5 MHz Zeitsignale senden,
sind mit den im Rahmen des Experiments ermittelten Emissionszeiten am besten
in Einklang zu bringen, wenn man bei der Berechnung der Laufzeit die Höhe
der reflektierenden Schicht mit 150 km ansetzt.
Aus den Aufnahmezeiten des Observatoriums Tokio und des DHI für die Sig
nale der Sendestellen Ojama, Japan (1617O KHz) und Elmshorn (1698O KHz) wur
de die effektive Fortpflanzungsgeschwindigkeit der elektromagnetischen Wel
len berechnet. Während des bearbeiteten Zeitraums 19^2 bis 1966 ergaben sich
Jahresmittelwerte zwischen 288.6 und 289*2 km/ms. Die Änderungen von Jahr
zu Jahr korrespondieren überraschend deutlich mit den - im genannten Zeit
raum verhältnismäßig geringfügigen - Änderungen in den Jahresmitteln der