Jahresbericht Fr. 23/1968
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entlastet durch den Eernsprechansagedienst der Deutschen Bundespost (Huf
nummer Hamburg 11 55). Der Geophysikalische Beratungsdienst der Bundes
wehr sowie die Wetterämter Bremen und Schleswig erhielten wie vereinbart
fernschriftliche Warnungen und Vorhersagen.
2. Navigationsverfahren
Ende März trat Reg.Dir.Dr. H.C. Ereiesleben in den Ruhestand, am
1. April übernahm ORR Br.-Ing. K.-W. Schrick die Leitung des Referats.
Das Nautische Jahrbuch 1969. erschien im Juli 1968; die Druckvorlage
für den Jahrgang 1970 war am Jahresende fertiggestellt. EUr den Eischerei-
Almanach wurden die Sonnen- und Mondephemeriden zusammengestellt, außerdem
die Auf- und Dntergangszeiten von Sonne und Mond für den Gezeitenkalender,
für die Wetterkarten des Seewetteramts und weiterer Wetterämter und für
Tageszeitungen und Kalender. Zahlreiche Auskünfte, insbesondere über Hel
ligkeitsverhältnisse, waren zu erteilen. Wie in den Vorjahren nahm der
Sachbearbeiter für das Nautische Jahrbuch an den Zenitfernrohrbeobachtun
gen des Zeitdienstes teil.
Gemeinsam mit der Deutschen Versuchsanstalt für Duft- und Raumfahrt
e.V. (DVD'), Oberpfaffenhofen wurden Entfernungsmessungen vom ES "Meteor"
zum Satelliten ATS-3 vorbereitet; die Messungen dienten als Ortungsexpe
rimente auf den Eahrten Nr. 13 und 14. ln Zusammenarbeit mit den Refera
ten G5 und S3 wurden Entfernungsstandlinien gerechnet und gezeichnet. Eür
die Eahrt Nr. 14 wurden zusammen mit dem Referat G5 die Eormeln erstellt
und auf dem Bordrechner programmiert, nach denen die DVD aus.den Satel-
litenephemeriden und der Schiffsposition die Entfernungen Schiff - Satel
lit zum Vergleich mit den gemessenen Entfernungen ermitteln konnte. Nach
diesen Ergebnissen und denen einiger ausländischer Stellen scheint es
nicht aussichtslos, ein Ortungsverfahren nur auf solche Entfernungsmes
sungen zu gründen. Eormeln zur Berechnung des Schiffsorts aus zwei Ent
fernungsstandlinien wurden abgeleitet und Beispiele gerechnet. Eragen
der Erdfigur und des Erdpotentials wurden untersucht, soweit sie die Ge
nauigkeit der Ortsbestimmung betreffen.
Die Nautische Zeitschrift "Der Seewart" erschien wie bisher mit 6
Heften. Das Interesse an dieser Zeitschrift äußert sich nach wie vor in
zahlreichen Aufsätzen, die von Kapitänen und Schiffsoffizieren zur Ver
öffentlichung eingereicht werden. Auch mit dem Ausland besteht Kontakt. -
Zur weiteren Verbreitung einzelner Aufsätze wurden Sonderdrucke gefertigt.