Meereskunde
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Analysenapparatur eingesetzt. Diese Apparatur ermöglicht eine kontinuier
liche Registrierung der Pbosphatkonzentration vom fahrenden Schiff aus,
das Ergebnis der Registrierungen ist in Abb. 12 dargestellt. Danach ist
die Phosphat-Verteilung im nordwestafrikanischen Auftriebsgebiet recht
heterogen. Das Aufquellen des pbosphatreichen Tiefenwassers vollzieht
sich hier also nicht in einem einfachen, der Rüste vorgelagerten Strei
fen; vielmehr haben wir es mit einem komplizierten System von Auftriebs
zonen und Auftriebsdomen zu tun, die ihre Gestalt und läge ständig ver
ändern.
Auf der 15. Eorschungsfahrt des ES "Meteor" wurden die 1966 begonne
nen chemischen Untersuchungen in der Iberischen liefsee-Ebene fortgesetzt.
Besondere Aufmerksamkeit wurde den bodennahen Wasserschichten gewidmet,
weil man aus dem vertikalen Konzentratiohsgradienten einiger chemischer
Komponenten (z.B. des Sauerstoffs) dicht Uber dem Meeresboden Rückschlüs
se auf die Vertikaldiffusion von Abfallstoffen ziehen kann, die in der
Iberischen Tiefsee-Ebene auf dem Meeresboden liegen und dort allmählich
in Lösung gehen. -
b) Untersuchungen über die anthropogene Verschmutzung des Meeres:
Die Verschmutzung des Meeres durch Abfallstoffe aller Art hat in den
letzten Jahren stark zugenommen. Daher wurde eine Reihe von Arbeiten über
die Verschmutzung des Meeres, insbesondere der Nordsee, durchgeführt:
Anfertigung von Gutachten: Die Industrie ersuchte um Zustimmung für
die Versenkung verschiedener Abfälle ins Meer. Unter diesen Abfällen wa
ren verdorbene Lebensmittel, Abwässer von Ölraffinerien, Eisensulfat,
Hexachlorbenzol und Faulschlamm. In den vom DHI angefertigten Gutachten
wurde die Brage beantwortet, ob, in welchem Meeresgebiet und unter wel
chen Bedingungen die Abfallstoffe versenkt werden dürfen. Eür einige der
Gutachten waren Laboruntersuchungen erforderlich.
Neuentwicklung eines automatischen Registriergerätes zur Überwachung
des Meeres auf schädliche Beimengungen: An der Wesermündung befindet sich
ein Titandioxid-Werk im Bau. Nach Fertigstellung dieses Werkes - voraus
sichtlich im März oder April 1969 - sollen in einem 12 bis 17 Seemeilen
nordwestlich von Helgoland gelegenen Gebiet täglich 880 t "Dünnsäure"
(mit 18$ Schwefelsäure) und 320 t "Grünsalz" (mit 50$ Eisensulfat) ver
senkt werden. Durch diese Abfallstoffe wérden sich vor allem der Säure
grad (pH-Wert) und die Eisenkonzentration im Versenkungsgebiet ändern.
Da eine Änderung dés pH-Wertes vor allem in der Nähe des Meeresbodens zu
erwarten ist, wurde in Zusammenarbeit mit der Versuchswerkstatt des DHI
ein Gerät zur kontinuierlichen Registrierung des pH-Wertes am Meeresboden
entwickelt. Dies Gerät, das wie ein Hochseepegel auf dem Meeresboden aus