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Full text: Jahresbericht 1968

Meereskunde 
57 - 
4. Geologie und Morphologie des Meeresbodens 
Die seit einer Reihe von Jahren laufenden Arbeiten an der Karte des 
Seegrundes in der Deutschen Bucht und der westlichen Ostsee sind im Be 
richtsjahr zügig fortgesetzt worden. Insgesamt wurden dabei rund 1.300 
Bodenproben aus der Nordsee entnommen und zum Teil auch schon im geolo 
gischen Labor aufgearbeitet. Zwei Blätter im Maßstab 1 : 100.000 konnten 
abgeschlossen werden; sie befinden sich zur Zeit im Druck. Die unter 
schiedliche Qualität der einzelnen Blätter, u.a. bedingt durch die gerin 
ge Probendichte für die zuerst herausgebrachten Blätter, erfordert eine 
Überarbeitung des Gesamtwerkes, mit der ebenfalls begonnen wurde. 
Sachbeihilfen der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglichten eine 
Beteiligung an dem Schwerpunktprogramm ’'Sandbewegung im deutschen Küsten 
raum". Im Bereich der Insel Sylt wurde im Zuge einer Bestandsaufnahme be 
gonnen, die Mächtigkeiten des Sandes im Gebiet des nassen Strandes und 
der Riffzone zu bestimmen. Schürfe und Spülsondierungen gewährten dabei 
einen ersten Einblick in läge und Volumen der Sandkörper. Dies läßt in 
Verbindung mit der Dynamik der Sandbewegung, die ebenfalls erkundet wer 
den soll, Schlüsse auf Art und Umfang der Gefährdung des Inselsockels zu. 
Untersuchungen über Nordsee-Foraminiferen wurden im Berichtsjahr mit 
fest umrissener Zielsetzung weitergeführt. Im Bereich eines hochsortier 
ten Sandköipers westsüdwestlieh von Helgoland wurden auf vier Profilen 
in zweimonatigem Rhythmus Proben genommen. Die Paunenanalysen sollen nicht 
nur zur Beantwortung allgemeiner Prägen der Ökologie beitragen, sondern 
diesmal auch Hinweise auf Sandbewegungen geben. Die Probenentnahmen wer 
den sich auf zwei Jahre erstrecken. Sie können somit neben den örtlichen 
auch zeitliche Veränderungen sichtbar machen. 
Nach vorläufigem Abschluß der Entwicklungsarbeiten an Sonden für in 
situ-Messungen von Schallgeschwindigkeit, Schalldämpfung, elektrischer 
Leitfähigkeit und Temperatur in marinen Schlicken begannen Routinemessun 
gen in der westlichen Ostsee. Insbesondere die Beobachtungen der elektri 
schen Leitfähigkeit und der Temperatur zeigten charakteristische Inhomo 
genitäten im Aufbau der obersten (ca. 80 cm mächtigen) Schlickschichten. 
Regionale Unterschiede in der erwähnten Charakteristik sind vorhanden 
und scheinen die Abgrenzung von bestimmten "Provinzen" zu gestatten. Pür 
eine befriedigende Interpretation dieser Erscheinung bedarf es allerdings 
noch eines größeren und dichteren Meßpunktnetzes. 
Die sedimentpetrographiscben Untersuchungen an marinen Schlicken der 
Nord- und Ostsee wurden vorläufig abgeschlossen. Ihre Portführung ist nun 
mehr als Ergänzung der oben erwähnten in situ-Messungen der Schallpara 
meter vorgesehen. Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll den außerordentlich
	        
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