Nautische Abteilung
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B. Berichte der Abteilungen
NAUTISCHE VERÖFFENTLICHUNGEN, NAUTISCHE NACHRICHTEN
UND SCHIEFAHRTSANGE1EGENHEITEN
1. Allgemeines
Da.s bisherige Referat Schiffahrtsangelegenheiten (Zusammenarbeit mit
der Schiffahrt, nautisch-seemännische Angelegenheiten, Nautische Inspek
tion) wurde aufgelöst. Das von der im Jahre 1962 aufgelösten Abteilung VII
übernommene Seebücherlager ging 1968 an die Abteilung A über. Die redak
tionelle Bearbeitung des vom Bundesverkebrsministerium herausgegebenen
Internationalen Signalbuchs und der Druckschriften über die Verhütung der
Ölverschmutzung der See wurden der Abteilung übertragen.
Die bestehende Diskrepanz zwischen den der Abteilung neu übertrage
nen Aufgaben und der ständig zunehmenden Elut nautisch-hydrographischer
Nachrichten einerseits und dem unzureichenden Personalbestand der Abtei
lung andererseits, ist mit den eingeführten, sehr weitgehenden Rationali
sierungsmaßnahmen allein nicht mehr aufzufangen. Eine entscheidende I.ö-
sung wird über kurz oder lang nicht zu umgehen sein.
An die nautischen Sachbearbeiter wird bei der Auswahl der eingehen
den Nachrichten, die der deutschen Seeschiffahrt zur Kenntnis gebracht
werden müssen, ein hohes Maß an Verantwortung gestellt. Durch den zuneh
menden Weltseehandel mußten bestehende Häfen ausgebaut, neue Häfen er
richtet und viele Seezeichen und Navigationshilfen neu eingerichtet wer
den, und alle Nachrichten hierüber müssen- mehr oder weniger ihren Nieder
schlag in den nautischen Veröffentlichungen finden. Trotzdem wurden im
Berichtsjahr weniger Einzelberichtigungen und weniger Deckblätter für die
Berichtigung des Leuchtfeuerverzeichnisses herausgegeben als im Jahre
1939. Von 22.800 eingegangenen Nachrichten wurden auch nur 5.132 in den
Nachrichten für Seefahrer veröffentlicht.
Welche Bedeutung eine rechtzeitige Veröffentlichung einer Nachricht
für die Schiffahrt jedoch u.U. hat, ergab die Seeamtsverhandlung über die
Grundberührung der "Esso Essen" SW-lich von Kapstadt im April 1968. Da
durch, daß eine Nachricht die Schiffsführung nicht früh genug erreichte,
entstand ein Schaden, der nur durch glückliche Umstände nicht das Ausmaß
der "Torrey Canyon"-Katastrophe hatte.
Die laufenden Arbeiten an der Erneuerung und Berichtigung der See
handbücher und der leuchtfeuerbände entsprachen nicht der Planung (Ab
bildung 7 ). Gründe hierfür lagen hauptsächlich in der mangelnden Kapa