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Seeverkehrsbeirat
richtenübermittlung u.a. Verwendung finden können, und daß man ein Urteil
über die Brauchbarkeit dieser neuen Systeme für die Handelsschiffahrt
erst nach sehr sorgfältiger Gegenüberstellung von Aufwand und Nutzen ab
geben kann. Eine Einführung ist nach seiner Ansicht nur dann sinnvoll,
wenn die Vorteile den Aufwand überwiegen, unter Hinweis auf die Nützlich
keit der Frequenzen im 2-m-Band mahnte er zur Anmeldung der Frequenzwün-
sche für die Schiffahrt vor Beginn der für 1970/71 vorgesehenen Neuver
teilung der Wellen.
Ozeanwettersohiffe - Br.Marienfeld teilte mit, daß z.Z. die Präge ge
prüft wird, ob sich die BEB im Jahre 1972, wenn zwei ausländische Ozean
wetterschiffe außer Bienst gestellt werden, mit einem eigenen Fahrzeug an
diesem Programm beteiligen kann. Bie Baukosten werden auf etwa 16 Mill.BM
geschätzt, während die Betriebskosten mit jährlich ungefähr 2 - 2,5 Mill.
DM etwa dem bisher von der Bundesrepublik gezahlten Zuschuß entsprechen.
Meereskunde - Erof.Dr.Eoll führte aus, daß im Hintergrund aller Ar
beiten im Rahmen der Meeresforschung immer die Anwendung steht. So dienen
die Seegangsuntersuchungen der Schaffung von Unterlagen für die Seegangs
vorhersage, d.h. zur Beratung der Schiffahrt, während die Untersuchungen
des Auftriebwassers vor der westafrikanischen Küste von großer Bedeutung
für die Fischerei sind. Man kann schon jetzt sagen, daß das Auftriebwasser
räumlich viel konzentrierter und zeitlich gesehen viel variabler ist, als
man früher angenommen hatte, und daß die Konzentration dort auftritt, wo
die Küste nach Südosten abbiegt.
GerätePrüfung - Nachdem Kapt.Elson den Wunsch der Reeder vorgetragen
hatte, Möglichkeiten zu schaffen, damit Kompasse und Laternen von Schiffen,
die keinen deutschen Hafen anlaufen, in den Beneluxländern geprüft und
attestiert werden können, erläuterte Br.Matezky, daß Kompaßregulierungen
und Kompaßprüfungen schon jetzt in den Haupthäfen dieser Länder durchge
führt werden könnten, Prüfungen allerdings nur in Holland. Er wies dann
auf die Schwierigkeiten hin, die wegen sehr unterschiedlicher Anforderun
gen bei der Prüfung von Laternen bestehen. Prof.Dr.Roll erklärte, das DHI
werde versuchen, auf bilateralem Wege zu einer Einigung mit den holländi
schen und belgischen Stellen zu kommen.
Seekarten - Auf die Frage von Herrn Ermel, ob man in den deutschen
Seekarten die blaue Tönung der Gebiete flachen Wassers bis zur 10-m-Linie
ausdehnen sollte, wurde teils zustimmend, teils ablehnend reagiert. Prof.
Br.Roll schlug dann vor, die Entscheidung zurückzustellen, um vorher die
Verbände, einschließlich der Fischereiverbände, in dieser wichtigen Frage
zu hören.