Nautische Technik
65
c) Lichttechnische Geräte
Im Berichtsjahr wurde mit den niederländischen Behörden Filiaalinrichting van het
Koninklijk Nederlands Meteorologisch Instituut, Rotterdam, und Amsterdams Nau
tisch en Weerkundig Instituut eine Vereinbarung über die gegenseitige Anerken
nung von Prüfungszeugnissen für Positionslaternen getroffen. Um die Überein
stimmung des Prüfungsablaufs zu erzielen, wurden für die niederländischen Prüf
stellen zusätzliche Meßeinrichtungen vorbereitet.
Mit dem Germanischen Lloyd wurde eine Beteiligung an den Baumusterprüfungen
von Positionslaternen vereinbart. Dazu sind der Entwurf der Zulassungs- und
Prüfungsbedingungen des DH1 und die Vorschriften des Germanischen Lloyd für
Klassifikation und Bau elektrischer Anlagen auf Seeschiffen aufeinander abge
stimmt worden.
Bei der Aufstellung des Entwurfes von „Richtlinien über Feuerwerkskörper (Not
signale), Nachtlichter und Leinenwurfgeräte“ durch die See-Berufsgenossenschaft
wirkte das DHI in licht- und farbtechnischen Fragen beratend mit. Die Prüfeinrich
tungen bei den Firmen werden im Einvernehmen mit der SBG vom DHI über
wacht.
Erstmalig wurden auch Bewerber für die Einzelprüfung von Positionslaternen auf
dem Gebiet der Lichttechnik und der Farbenlehre ausgebildet und geprüft. Sie
sollen im Aufträge des DHI diese Prüfungen bei Firmen vornehmen. Die nach den
Weisungen des DHI von den Firmen zu stellenden Prüfeinrichtungen werden stän
dig überwacht.
An allen Prüfstellen wurde die Umstellung der Prüfung von Positionslaternen auf
objektive Meßmethoden abgeschlossen, die elektrische Installation der Prüfein
richtungen vereinheitlicht und zugleich verbessert. Die bei der Auflösung der Prüf
stellen in Brake und Heiligenhafen freigewordenen Prüfeinrichtungen wurden
ausgebaut und zur Verbesserung der Meßstrecken anderer Prüfstellen eingesetzt.
Die Baumusterprüfung von Positionslaternen, Rettungslichtern und Notsignalen
wurde fortgesetzt.
d) Echolote und Navigationsschallgeräte
Die im Jahre 1968 begonnene Entwicklung einer neuen Sonde zur Messung der
Schallgeschwindigkeit im Seewasser, die sich nur eines einzigen Schwingers für
Sendung und Empfang bedient, konnte zum Abschluß gebracht werden.
Es wurde eine Sonde aus Titan mit 50 mm Meßstrecke für das neue VFS „Komet“
angefertigt.
Eine Sonde mit einer Meßstrecke von nur 10 mm wurde entworfen und gebaut
(Abb. 21). Damit läßt sich einerseits die Schallgeschwindigkeit in geringen Flüssig
keitsmengen messen; andererseits lassen sich mit dieser Sonde dünne Sprung
schichten im Seewasser genauer untersuchen als mit Sonden mit längerer Meß
strecke. Sie ist brauchbar bis zu Tiefen von 200 m.
Im Rahmen des DFG-Forschungsprogrammes zur Untersuchung der Orbitalbe
wegung der Wassermassen wurde ein Versuchsgerät zur Messung der Geschwin
digkeitskomponenten des Wassers in zwei orthogonalen Richtungen aufgebaut. Es
konnte im Spätherbst auf einer Fahrt mit VFS „Gauß“ getestet werden. Dabei
ergaben sich Hinweise für die weitere Entwicklung des Geräts.
Zu Beginn des Jahres wurden wie üblich die Geräte der Echolot- und Sonaran
lagen der Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffe des DHI überholt.