Meereskunde
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Gleichzeitig wurde mit Erfolg die Routineaufbereitung und -darstellung der Bathy-
sondenmessungen mit Hilfe des erweiterten Rechners PDP 8 erprobt, der im Jahr
zuvor erstmalig auf „Meteor“ eingesetzt gewesen war.
Im Skagerrak unternahmen wir erste Schleppversuche mit einem neuen, aus glas
faserverstärktem Kunststoff hergestellten Versuchsmodell eines steuerbaren
Schlepp-Geräteträgers; der Körper war in unserem Labor entworfen und von
einer Werft gebaut worden.
Die Planungs- und Vorbereitungsarbeiten für die Forschungsfahrten des DHI mit
„Meteor“ 1970 wurden begonnen.
c) Projekte, Studien usw.
Im Mittelpunkt der projektbezogenen Arbeiten stand die Studie „Systeme auto
matisch arbeitender Meßstationen im Meer mit Datenfernübertragung“, die das
DHI im Auftrag und mit Mitteln des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft
zu bearbeiten übernommen hatte. Die für die Bearbeitung durch die Industrie vor
gesehenen Arbeiten wurden zu Beginn des Berichtsjahres ausgeschrieben. Nach
sorgfältiger Begutachtung der Angebote erhielt die Firma Dornier-System den
Auftrag, die Studie federführend für ein aus 5 Firmen bestehendes Konsortium zu
bearbeiten. Während der Laufzeit dieses Auftrags hielten die Bearbeiter bei den
Firmen und das DHI, das einen Dipl.-Physiker speziell für die Bearbeitung dieser
Studie einstellen konnte, ständig Kontakt. Neben zahlreichen Besprechungen in
Hamburg fand im Sommer, etwa nach der Hälfte der Laufzeit, eine Zwischen
präsentation der bisherigen Ergebnisse in Friedrichshafen statt, bevor Mitte Okto
ber die fertigen Berichte aller Firmen vorgelegt wurden.
Inzwischen wurden zum gleichen Thema noch zwei Zusatzstudien bei anderen
Firmen in Auftrag gegeben, die sich mit speziellen Fragen, insbesondere der Meß
fühler- und Kabeltechnik, befassen sollen. Diese Zusatzstudien werden erst Mitte
1970 fertiggestellt sein.
Beiträge leisteten wir zu weiteren Projekten (unbemannte Sondenfahrzeuge, Meß
plattform in der Nordsee, Fluggeräte für die Meeresforschung, Ausbreitung von
Schmutzstoffen im Meer), für die ebenfalls auf Veranlassung des Bundesministers
für Bildung und Wissenschaft bzw. der Deutschen Kommission für Ozeanographie
(DKfO) oder ihrer Ausschüsse Vorstudien ausgeführt wurden.
Schließlich nahmen die Wissenschaftler des Referats intensiven Anteil an den vor
bereitenden Besprechungen zur Beschaffung einer modernen, größeren Rechen
anlage für das DHI.
d) Wissenschaftliche Arbeiten
Seit mehreren Jahren laufen Arbeiten zur Auswertung zahlreicher Diffusionsver
suche aus den Jahren 1964 bis 1967, mit denen — unter Berücksichtigung neuer
ausländischer Veröffentlichungen — eine Erweiterung der bisherigen eigenen Er
gebnisse angestrebt wurde. Daneben nahm das Referat im Rahmen des DFG-
Schwerpunktes „Sandbewegung im deutschen Küstenraum“ intensive theoretische
Untersuchungen zum Grenzschichtproblem am Meeresboden auf; hierzu wurde
ein aus Mitteln der DFG bezahlter Physiker eingestellt. Im Juni konnten bei einer
gemeinsamen Diskussion aller Mitarbeiter dieses DFG-Schwerpunktprogramms
erste Ergebnisse mitgeteilt werden.