Meereskunde
35
Profile ab wie im Juti 1968. U. a. kam für die Messungen das Schleppgerät „Del
phin“ zum Einsatz. Der Kleinrechner PDP 8 war an Bord und ermöglichte die
sofortige Aufbereitung eines Teils der Meßwerte; dadurch ergab sich schnell eine
Übersicht über die herrschenden Schichtungsverhältnisse.
Auch auf anderen Fahrten von VFS „Gauß“ führten wir bei passender Gelegen
heit in der Nordsee Messungen der Temperatur und des Salzgehalts in Boden
nähe und an der Oberfläche aus.
b) Sonstige Projekte
Strommessungen zur Feststellung des Wasseraustauschs zwischen Jade und
Deutscher Bucht und zur Auffindung des Mechanismus dabei wurden im Mai vor
genommen. 22 Strommesser haben dabei durchschnittlich 19 Tage lang größten
teils gleichzeitig erfolgreich gearbeitet. Ein erheblicher Teil der Aufbereitungs
arbeiten konnte schon 1969 erledigt werden.
Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „Sandbewegungen im deutschen
Küstenraum“ wurden außerdem in der Deutschen Bucht zahlreiche Messungen
der Strömung in 2 m über dem Meeresboden von verankerten Geräten ausge
führt. Die Auswertung war Ende 1969 noch im Gange. Schlechtes Wetter er
schwerte die Ausführung des Programms im Herbst.
c) Auswertearbeiten
Die Aufbereitung der auf der „Joint Skagerrak Expedition 1966“ gewonnenen Meß
daten konnte im Berichtsjahr abgeschlossen werden. Datenlisten und Darstellun
gen der hydrographischen Situation im Skagerrak im Sommer 1966 wurden an
das International Council for the Exploration of the Sea (ICES), Kopenhagen, zur
dortigen Veröffentlichung geschickt.
Gleichfalls abgeschlossen ist die Aufbereitung der hydrographischen Beobachtun
gen von Forschungsfahrt Nr. 13 des FS „Meteor“ in das Auftriebsgebiet vor der
westafrikanischen Küste.
Die wissenschaftliche Auswertung der hydrographischen Meßdaten von dieser
Fahrt ging zügig voran. Die Resultate sollen 1970 veröffentlicht werden. Über Teil
ergebnisse trug Dipl.-Ozeanogr. Mittelstaedt auf der ICES-Tagung in Dublin An
fang Oktober 1969 vor. Auch die Messungen der Schallgeschwindigkeit liegen
ausgewertet vor.
Karten der Oberflächentemperatur in der Nordsee wurden in Zusammenarbeit mit
der Deutschen Wissenschaftlichen Kommission für Meeresforschung (DWK) wie
im Vorjahr*) wöchentlich angefertigt und an Interessenten im In- und Ausland ver
sandt. Es besteht ein echter Bedarf an solchen Karten.
In die wissenschaftliche Auswertung der auf der Nordatlantischen Expedition 1969
gewonnenen Daten können auch Beobachtungen einbezogen werden, die auf der
2. Forschungsfahrt FS „Meteor“ (IQSY-Expedition) gleichfalls im Gebiet des
Äquators bei 30° westlicher Länge angestellt worden waren.
Begonnen wurde der Aufbau einer Programmbibliothek zur wissenschaftlichen
Bearbeitung zweidimensionaler Zeitreihen, insbesondere von Strombeobachtun
gen.
■) Vgl. Jahresbericht Nr. 23/1968.