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Full text: Jahresbericht 1969

Aufgaben und Probleme der Bibliothek 
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ein Sach- sowie ein Geographischer Katalog getrennt. Das Wachstum der Bücherei 
hängt nicht allein von der Höhe des Vermehrungs-Etats ab. Der Wert unserer 
Bibliothek steht und fällt vielmehr mit der Pflege der Fachliteratur, dem maritim 
geophysikalischen Schrifttum, wie oben im Zusammenhang mit der Dokumen 
tation näher ausgeführt wurde. In diesem Sinne ist alles Wesensfremde von der 
Bibliothek fernzuhalten. Durch engherzige Auslegung des § 65 der Reichshaus 
haltsordnung, wonach alle entgeltlich oder unentgeltlich erworbenen Bücher in 
den Zugangsbüchern nachzuweisen sind, hätte sich deshalb in den 100 Jahren 
eine Menge fremder Literatur zum hydrographischen Schrifttum gesellt, wenn 
nicht verantwortungsbewußte Bibliothekare zu gegebener Gelegenheit die Be 
stände bereinigt hätten. In Abb. 5 sind auf der Abszisse die Jahre angegeben. Zu 
Abb. 5. Verluste und Bereinigung des Bibliotheksbestandes in Prozent des Erwerbs 
jedem Jahr ist vermerkt, wieviel Prozent der Bücher, die damals eingingen, 
1968 nicht mehr vorhanden waren. Das Bild ist plausibel: Je älter der Zugang, 
desto mehr hat er sich gelichtet. Erstaunlich ist jedoch der gleichmäßige Verlauf 
der Kurve, der in erster Näherung eine Bereinigung von 2%o im Jahre erkennen 
läßt, d. h. in 500 Jahren wird von den einst aufgestellten Büchern keines mehr 
erhalten sein. Die ausgleichende Gerade läßt eine Unstetigkeit im Jahre 1945 
erkennen. In dem Sprung um 10,8% kommen die Kriegsverluste durch Bomben 
einwirkung zum Ausdruck. Im übrigen ist das Diagramm das Ergebnis einer 
Generalinventur. Diese umfangreiche Arbeit wurde von der Besatzung unserer 
Schiffe während einer winterlichen Werftliegezeit bewältigt. Eine so generelle 
Bereinigung des Bestandes, wie die Abb. 5 erkennen läßt, wird in Zukunft nicht 
mehr erforderlich sein. Wir erwerben nämlich jetzt die hydrographische Literatur 
„gezielt": Von den 5000 Publikationen, die die Hydrographische Dokumentation 
pro Jahr erfaßt, sehen die Dokumentäre die Literaturzitate („References“) durch. 
Es wird an Hand der Dokumentationskataloge geprüft, ob das zitierte Schrift 
tum in unserer Bibliothek vorhanden ist (Rückwärtskatalogisierung); die nicht 
vorhandenen Publikationen werden, meist im Schriftenaustausch, beschafft. Auf 
diese Art erhält unsere Bibliothek alle hydrographischen Veröffentlichungen, mehr 
als % davon innerhalb zweier Jahre nach dem Erscheinen. Daneben besteht in 
unserer Bibliothek die klassische Beschaffungspolitik wissenschaftlicher Biblio 
theken: Kauf der Neuerscheinungen, die der Buchhandel anbietet oder die auf
	        
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