d,-d M <-180°
(4.6a)
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und als "Abwärtssprang", wenn
d,-d M > 180°. (4.6b)
Beide Sprünge werden auf einen Zeitpunkt zwischen i und i+1 bezogen. Folgt innerhalb des
Zeitfensters auf einen einzigen Aufwärtssprang genau ein Abwärtssprung, bilden die Wind
richtungen dazwischen einen "Berg". Und umgekehrt, folgt auf einen einzigen Abwärtssprang
genau ein Aufwärtssprang, bilden die Windrichtungen dazwischen ein "Tal". Im ersten Fall
werden alle Windrichtungen, die "rechts" und "links" des Berges (d.h. bis zur jeweiligen
Grenze des Zeitfensters) liegen, um 360° erhöht. Im zweiten Fall werden alle Windrich
tungen, die innerhalb des Tales liegen, um 360° erhöht. Direkt aufeinander folgende Ab- und
Aufwärtssprünge, die ein Tal bilden, werden Sprungpaare genannt. Es können mehrere
Sprangpaare hintereinander Vorkommen. Tritt nur ein einziger Auf-(Ab-)wärtssprung in dem
Zeitfenster auf, werden alle Windrichtungen "links" ("rechts") von dem Sprang (d.h. bis zur
Zeitfenstergrenze) um 360° erhöht. Sind die Sprünge so weit wie möglich zu Sprungpaaren
kombiniert, können noch Sprünge übrigbleiben, die sich nicht zu Sprungpaaren kombinieren
lassen. Handelt es sich dabei nur um einen Sprung und dabei um den ersten Aufwärtssprung
(letzten Abwärtssprung) entlang der Zeitachse, werden w'ie oben alle Windrichtungen "links"
("rechts") von dem Sprang (d.h. bis zur jeweiligen Zeitfenstergrenze) um 360° erhöht.
Innerhalb eines Schrittes werden nur diese beschriebenen Situationen berücksichtigt und die
entsprechenden Änderungen vorgenommen. Solch ein Schritt wird in Abb.4.8 anhand eines
Beispiels illustriert. In diesem Beispiel ist zusätzlich die Wirkung einer Drehung der Wind
rose enthalten.
Treten in den Zeitfenstern mindestens zwei direkt aufeinander folgende Sprünge gleicher
Art auf, ist dies ein Hinweis darauf, daß der Wind mehr als 360° gedreht hat und daß weitere
Schritte nötig sind. Dabei entspricht die Anzahl der nötigen Schritte der Anzahl der Umran
dungen der Windrose. Innerhalb der betrachteten Zeitfenster kommen aber mehrere Um
drehungen der Windrose selten vor. Am häufigsten treten 10°-Übergänge auf, d.h. von 360°
(= 0°) zu 10° und umgekehrt. Daher wurde pro Vektor, der mindestens einen Sprung enthielt,
nur ein Schritt der Sprangbehandlung durchgeführt. Es können in den Vektoren aber auch
Sprünge enthalten sein, die nicht durch die Projektion des zirkularen Wertebereichs der
Windrichtung auf einen linearen Wertebereich erzeugt werden, sondern durch plötzliches
Drehen des Windes selbst zustande kommen können. Wenn dieses plötzliche Drehen des
Windes mindestens eine der Bedingungen für einen Sprang erfüllt [4.6a], [4.6b], dann wird
in diesem Fall ebenfalls eine Sprangbehandlung durchgeführt und somit der Wertebereich
künstlich erweitert.
4.3. Selektion
In diesem Abschnitt werden die Verfahren beschrieben, mit denen die Basisdaten (Kap.4.1)
auf einen kleineren Datensatz reduziert werden können, den die Kohonen-Netze in akzepta
blem Zeitrahmen anlernen können. Es werden zwei Verfahren beschrieben, die miteinander
kombiniert werden können. Eins davon gehört zu den Verfahren der klassischen automa
tischen Klassifikation und wurde für den Gebrauch ein wenig modifiziert. Das andere
Verfahren ist eine Eigenentwicklung, die in Zusammenarbeit mit den Herren Ultsch und
Kleine zustande gekommen ist (siehe Danksagung). Um zu begründen, warum zwei Ver-