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Full text: 15: Wasserstandsvorhersage mittels neuronaler Netze

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Zeiträume (als Gesamtzeitraum) sowohl der Zeitmuster, die diesen Modellen entsprechen, als 
auch der Zeitmuster der Multi-Window Modelle umfassen mehr als einen Zeitpunkt. Werden 
die für diese Modelle benötigten Zeitreihen als Zeitmustervektormenge organisiert, können 
die Sprünge in der Zeitreihe der Windrichtung in den entsprechenden Zeiträumen der 
Zeitmustervektoren wiedergefunden werden. Aus diesen Vektoren kann eine Untermenge an 
Lernvektoren selektiert werden (Kap.4.3), die von den Kohonen-Netzen gelernt werden 
können. Dabei können die Netze auch die Sprünge lernen, die in den Vektoren enthalten sind. 
Entsprechend sind die Sprünge auch in den Vorhersagen derjenigen Netze enthalten, die die 
Windrichtung Vorhersagen. Nicht nur für die neuronalen Netze der Stauvorhersage können 
Vorhersagefehler im Hindcast berechnet werden, sondern auch für die Netze der Wind 
vorhersage. Da aber die Sprünge in den Vorhersagen der Windrichtung nicht mit den 
Messungen synchron laufen, kann dadurch der Vorhersagefehler künstlich erhöht werden. Es 
sind zwei Wege denkbar, diese künstliche Erhöhung des Vorhersagefehlers zu vermeiden. 
Als erster Weg kann der Wind von Polar- in kartesische Koordinaten (u- und v-Kom- 
ponenten des Windvektors) transformiert werden. Physikalisch besteht zwischen den Winden 
in beiden Koordinatensystemen kein Unterschied. Beide Koordinatensysteme wirken sich aber 
bei der Anwendung der neuronalen Netze unterschiedlich aus (Kap.2.1.6). Kartesische Koor 
dinaten haben bereits jeweils lineare Wertebereiche, so daß eine Projektion auf solch einen 
Bereich unnötig ist. Daher können gar keine Sprünge erzeugt werden. 
Als zweiter Weg können die Sprünge in den Windrichtungszeiträumen der Vektoren 
dadurch beseitigt werden, indem alle niedrigen Werte der Windrichtung (nordöstliche Winde) 
auf das Niveau der hohen Werte angehoben werden, d.h. durch Addition von 360°. Der 
Wertebereich der Windrichtung würde dadurch künstlich nach oben erweitert werden. Die 
Erweiterung des Wertebereichs bliebe aber nur auf solche Zeitfenster beschränkt, in denen 
Sprünge auftreten. Die anderen Zeitfenster ohne Sprünge würden von diesem Verfahren 
unberührt bleiben. Das Verfahren wird im folgenden mit Sprun gbeh an dl un g bezeichnet und 
weiter unten ausführlich erklärt. Sprungbehandelte Vektoren können von den Kohonen- 
Netzen angelernt werden. Entsprechend können die Windrichtungsvorhersagen der Netze 
einen erweiterten Wertebereich besitzen, wären aber frei von Sprüngen. Um diese Vorhersa 
gen als Eingabe in ein neuronales Modell für die Stauvorhersage verwenden zu können, 
müßten von denjenigen Windrichtungen, die größer als 360° sind, nach der Berechnung des 
Vorhersagefehlers jeweils 360° subtrahiert werden. 
Die Windgeschwindigkeit ist poissonverteilt oder schief normalverteilt (1. Reihe in 
Abb.4.6a). Die Windrichtung ist gleichverteilt mit Vorzugsrichtung (2. Reihe in Abb.4.6a). 
Die u- und v-Komponenten des Windvektors sind jeweils normalverteilt (nicht abgebildet). 
Da der Algorithmus der Kohonen-Netze sehr empfindlich auf die Schwänze der Datenver 
teilungen reagiert (Kap.4.2.2) und die Verteilung der Windrichtung keine Schwänze besitzt 
(2. Reihe in Abb.4.6a), können Kohonen-Netze den Wind in Polarkoordinaten viel besser 
anlernen als den Wind in kartesischen Koordinaten, d.h. der Vorhersagefehler der Netze ist 
kleiner. Somit würde man sich mit der Transformation von Polar- in kartesische Koordinaten 
einen gravierenden Nachteil einhandeln. 
Um die neuronalen Modelle der Windvorhersage mit den Windvorhersagen des Seewetter 
amts vergleichen zu können, war eine Angabe in Polarkoordinaten notwendig. Würden die 
doppelklassifizierenden neuronalen Modelle mit dem Wind in kartesischen Koordinaten 
trainiert werden, wären auch die Netzvorhersagen in kartesischen Koordinaten. Durch die 
Umrechnung dieser Vorhersagen in Polarkoordinaten entstünden aber wieder Sprünge, die mit 
den Messungen nicht synchron laufen würden und somit den Vorhersagefehler wieder 
künstlich erhöhen würden. Würden aus den Netzvorhersagen ohne Umrechnung direkt die
	        
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