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Full text: Jahresbericht 1990

Strömung 
Im Rahmen des gleichen Projektes wurden 
mit ergänzenden Messungen in der nördlichen 
Nordsee und im angrenzenden Nordatlantik der 
Einfluß des Nordatlantik auf den Wärme- und 
Salzhaushalt der Nordsee und der Eintrag von 
Schadstoffen aus dem Atlantik in die Nordsee 
untersucht. 
Die ersten Ergebnisse zeigen, daß die hy 
drographischen Zustandsgrößen der Nordsee 
1990 durch einen ungewöhnlich starken Einstrom 
aus dem Nordatlantik bestimmt wurden. Dieser 
verstärkte Einstrom manifestierte sich sowohl in 
einem deutlich erhöhten Salzgehalt in der nördli 
chen Nordsee und in den Hoofden, der die höch 
sten Werte seit 1970 erreichte, als auch in einer 
verstärkten Wärmezufuhr in die Nordsee hinein. 
Die Analysen der Schadstoffparameter werden 
derzeit von den beteiligten Instituten vorgenom 
men, so daß über die Einträge vom Atlantik noch 
keine Werte vorliegen. 
Gegenstand einer besonderen Untersu 
chung im internationalen Skagerrak-Experiment 
war die Bilanzierung von Ein- und Ausstrom von 
Organochlorverbindungen, Schwermetallen und 
Erdölkohlenwasserstoffen in die Ostsee. Dazu 
wurden in einer gemeinsamen Aktion mit Wissen 
schaftlern aus dem Institut für Meereskunde, 
Warnemünde, die Stationen der Schnitte „Kri- 
stiansand - Hanstholm“ und „Laeso“ für die ge 
nannten Stoffe beprobt. 
Strömungsuntersuchungen 
Zur Vorhersage und Bewertung der Stoffausbrei 
tung und zur Verbesserung speziell für die Sport 
schiffahrt konzipierter Strömungsatlanten sind re 
gionale Strömungsuntersuchungen durchgeführt 
worden (Abb. 15 und 16 zeigen die Verankerungs 
positionen). 
Ein spezielles kurzfristiges Meßprogramm 
.Topographisches Experiment“ (TOPEX) nördlich 
von Norderney (Abb. 16) vom 19. bis 30. Januar 
befaßte sich mit kleinräumigen Untersuchungen 
über die Wechselbeziehungen zwischen der örtli 
chen Strömung und einem Großrippel mit einer 
Scheitelhöhe von 6 m bei einer maximalen loka 
len Wassertiefe von 24 m. Wie zu erwarten, beein- 
flußt der Rippel die Strömungsverhältnisse in 
dessen unmittelbarer Umgebung in der gesamten 
Wassersäule erheblich. Die topographisch be 
dingte örtliche Strömungsvariabilität äußert sich 
in Änderungen der Geschwindigkeit und Richtung 
der Strömung beim Überfließen des Rippels. Die 
ser Vorgang hat Auswirkungen auf die Dispersion 
eines Stoffes im Wasser in einer weiteren Umge 
bung des Rippels. Beim Durchzug eines Sturms 
(25726.1.) aus südwestlicher Richtung mit Or 
kanstärke während der Messungen wurde der 
sonst dominierende Gezeitenstrom in der gesam 
ten Wassersäule völlig von der sturmbedingten 
Strömung überdeckt. Die kurzfristigen Strö 
mungsvarianzen im Bereich <1 Stunde nahmen 
dabei um 1 bis 2 Größenordnungen bis unmittel 
bar zum Meeresboden zu. 
Unter der Schirmherrschaft des ICES fand 
im Mai/Juni 1990 das internationale Meeresum 
welt-Meßprogramm SKAGEX im Skagerrak/Kat 
tegat statt. Die Strömungsmessungen des BSH 
(ein summarisches Ergebnis ist in Abb. 17 darge 
stellt) und anderer SKAGEX-Teilnehmer waren 
leider nur ein Teilerfolg. Ein hoher Prozentsatz 
der für ca. 4 Wochen verankerten Geräteketten 
im Bereich des Jütlandstroms sind durch Fische 
rei abgefischt worden. Die Meßgeräte des BSH 
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