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Full text: Jahresbericht 1990

Meßnetze 
Planungen für eine Ausweitung des BSH- 
Meßnetzes auf das Seegebiet vor der mecklen- 
burg-vorpommerschen Küste wurden in Angriff 
genommen. 
Radioaktivitätsmeßnetz 
Das vom BSH betriebene Radioaktivitäts 
meßnetz wurde - dem Konzept des „Integrierten 
Meß- und Informationssystems“ des Bundes 
(IMIS) entsprechend - automatisiert und den Be 
dingungen des Informationssystems angepaßt. 
Das Meßnetz besteht im Bereich der Hohen See 
aus fünf ortsfesten Stationen und vier mobilen 
Stationen auf den Schiffen des BSH sowie weite 
ren vier Landstationen zur Überwachung der kü 
stennahen Gewässer. 
Die Radioaktivitätsdaten der ortsfesten Sta 
tionen werden durch Datenfernübertragung „on 
line“ im BSH-Meßnetzrechner gesammelt und 
verarbeitet; der Anschluß IMIS wurde vorbereitet. 
Innerhalb IMIS bildet das BSH die Kopfsta 
tion des Bundesmeßnetzes zur Überwachung 
der Radioaktivität in Nord- und Ostsee. 
Verarbeitung von Echtzeit-Daten und 
-Informationen 
Für die Dienste des BSH notwendige aktuel 
le ozeanographische Meßwerte und sonstige In 
formationen wurden in Echtzeit gesammelt und 
aufbereitet. Die wichtigsten Quellen für diese 
meereskundlichen Informationen sind: 
■ das BSH-Meßnetz in Nord- und Ostsee 
■ radiologisches Meßnetz (Strahlenschutz 
vorsorgegesetz) 
■ das „Ship of opportunity“-Programm des 
BSH 
■ das Integrated Global Ocean Services 
System (IGOSS) 
■ das „Voluntary Observing Ship“-Pro- 
gramm der WMO 
■ Küstenstationen der Nord- und Ostsee 
■ das Wettervorhersagemodell des Deut 
schen Wetterdienstes (DWD) 
■ Gitterpunktvorhersagewerte (Seegang 
und Wind) des DWD für den Nordatlanti 
schen Ozean 
■ weltweite Klimabulletins (CLIMAT), mo 
natliche Mittelwerte 
■ Klartextinformationen von Dienststellen 
anderer Länder 
■ Informationen für die Agrarmeteorologie 
Der überwiegende Teil der gesammelten 
Daten floß über eine Standleitung zwischen dem 
BSH und der Automatischen Fernmelde-Spei- 
cher-Vermittlung (AFSV) des Deutschen Wetter 
dienstes. Die über diese Leitung im BSH einge 
gangenen Informationen wurden von dem neuen 
Prozeßrechnersystem aufgenommen und an den 
Rechner des GRZ-BSH (Gemeinsames Rechen 
zentrum des BSH) zur Verarbeitung und Speiche 
rung weitergegeben. Die Standleitung dient au 
ßerdem dazu, Bulletins in das Globale Fern 
schreibnetz (GTS) der WMO einzugeben und 
damit weltweit verfügbar zu machen. 
Das neue, leistungsfähige Prozeßrechner 
system hat sich außerordentlich gut bewährt, ins 
besondere auch wegen seiner doppelten Ausle 
gung. 
Für die großräumige Beobachtung von Ver 
änderungen des Meereszustandes ist eine inter 
nationale Zusammenarbeit und zweckmäßige 
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