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Full text: Jahresbericht 1990

Meereskunde, Überwachung 
der Erosion, z. B. Station 30 (Kattegat-Aalborg 
Bucht). 
In der Nordsee sorgt der intensivere Wasser 
austausch für ein niedrigeres Schadstoffniveau, 
der Gezeitenstrom transportiert resuspendiertes 
feinkörniges Material weiter und verhindert anhal 
tende anoxische Zustände im Bodenwasser. 
Allerdings gibt es auch in der Nordsee Sedi 
mentationsgebiete in Senken, die vom Gezeiten 
strom nicht beeinflußt werden, und in Gebieten, 
die aus anderen Gründen strömungsneutral sind. 
Überwachung auf Erdölkohlenwasserstoffe 
Im Rahmen der Überwachung wurden 8 
jeweils einwöchige Fahrten in die Deutsche Bucht 
durchgeführt. Hierbei wurden zur Untersuchung 
der chronischen Belastung des Meerwassers 
durch gelöste, dispergierte und an Schwebstoffen 
adsorbierte Kohlenwasserstoffe 10-1- und 100-1- 
Proben entnommen. Im April wurde ferner eine 
gemeinsame Fahrt mit dem sowjetischen For 
schungsschiff PROF. BOGOROVin die Deutsche 
Bucht unternommen, um die Probenentnahme 
und Untersuchungsmethoden untereinander zu 
vergleichen. Im August wurde im Rahmen des 
Baltic Monitoring Programme eine einwöchige 
Überwachungsfahrt in die westliche Ostsee 
durchgeführt. 
Die Bestimmung der Erdölkohlenwasser 
stoffe (EKW), erfolgte bisher hauptsächlich nach 
der Fluoreszenzmethode (IGOSS-Verfahren); 
daneben wurden in ausgewählten Proben mit 
tels Gaschromatographie-Massenspektroskopie 
(GC-MS) ca. 60 Einzelkomponenten bestimmt. 
Die Fluoreszenzwerte liegen zwischen 0,4 pig/l 
(äußere Deutsche Bucht) und 30 jj.g/1 (Cuxhaven) 
und zeigen klar das deutliche Signal des Eintrags 
durch die Elbe in der Deutschen Bucht. 
Die zeitliche Variabilität im Laufe des Jahres 
ist hoch (s. Abb. 11) und wird sehr stark durch 
den Schwebstoffgehalt der Wasserproben beein 
flußt. Die Werte liegen in dem gleichen Bereich 
wie in den vergangenen Jahren. Die Konzentra 
tionen der Kohlenwasserstoff-Einzelkomponen 
ten liegen - je nach Substanz und Ort - im 
Bereich von 10 ng/l bis unter 20 pg/l. Die hoch 
kondensierten polycyclischen Aromaten (PAH) 
zeigen eine sehr große Affinität zu Schwebstof 
fen, so daß ihre Konzentration besonders stark 
vom Schwebstoffgehalt abhängt und einen steile 
ren Gradienten von der Küste zur offenen See 
aufweist als die besser wasserlöslichen, niedrig 
kondensierten 2- und 3-Ring-Aromaten. 
Im Rahmen von Strafverfahren wurden in 
54 Fällen Ölproben verglichen und dabei 262 
Proben untersucht. Die Zahl der untersuchten 
Fälle befindet sich damit auf dem gleichen Niveau 
wie in den vergangenen Jahren (1988: 49; 1989: 
57 Fälle). In etwa der Hälfte der Fälle konnte der 
Verursacher der Ölverschmutzung anhand der 
chemischen Analyse ermittelt werden. 
Beobachtungen über bemerkenswerte 
Ereignisse im Meer 
Das BSH hat die Aufgabe übernommen, 
Beobachtungen über bemerkenswerte Ereig 
nisse im Meer zu sammeln, aufzubereiten und 
möglichst interpretiert den zuständigen Ministe 
rien, Behörden und Instituten zuzuleiten. 
Auch in diesem Jahr erhielt das BSH regel 
mäßig Berichte über die Algensituation in der 
Nordsee von der Meeresstation Helgoland und
	        
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