Meereskunde, Überwachung
der Erosion, z. B. Station 30 (Kattegat-Aalborg
Bucht).
In der Nordsee sorgt der intensivere Wasser
austausch für ein niedrigeres Schadstoffniveau,
der Gezeitenstrom transportiert resuspendiertes
feinkörniges Material weiter und verhindert anhal
tende anoxische Zustände im Bodenwasser.
Allerdings gibt es auch in der Nordsee Sedi
mentationsgebiete in Senken, die vom Gezeiten
strom nicht beeinflußt werden, und in Gebieten,
die aus anderen Gründen strömungsneutral sind.
Überwachung auf Erdölkohlenwasserstoffe
Im Rahmen der Überwachung wurden 8
jeweils einwöchige Fahrten in die Deutsche Bucht
durchgeführt. Hierbei wurden zur Untersuchung
der chronischen Belastung des Meerwassers
durch gelöste, dispergierte und an Schwebstoffen
adsorbierte Kohlenwasserstoffe 10-1- und 100-1-
Proben entnommen. Im April wurde ferner eine
gemeinsame Fahrt mit dem sowjetischen For
schungsschiff PROF. BOGOROVin die Deutsche
Bucht unternommen, um die Probenentnahme
und Untersuchungsmethoden untereinander zu
vergleichen. Im August wurde im Rahmen des
Baltic Monitoring Programme eine einwöchige
Überwachungsfahrt in die westliche Ostsee
durchgeführt.
Die Bestimmung der Erdölkohlenwasser
stoffe (EKW), erfolgte bisher hauptsächlich nach
der Fluoreszenzmethode (IGOSS-Verfahren);
daneben wurden in ausgewählten Proben mit
tels Gaschromatographie-Massenspektroskopie
(GC-MS) ca. 60 Einzelkomponenten bestimmt.
Die Fluoreszenzwerte liegen zwischen 0,4 pig/l
(äußere Deutsche Bucht) und 30 jj.g/1 (Cuxhaven)
und zeigen klar das deutliche Signal des Eintrags
durch die Elbe in der Deutschen Bucht.
Die zeitliche Variabilität im Laufe des Jahres
ist hoch (s. Abb. 11) und wird sehr stark durch
den Schwebstoffgehalt der Wasserproben beein
flußt. Die Werte liegen in dem gleichen Bereich
wie in den vergangenen Jahren. Die Konzentra
tionen der Kohlenwasserstoff-Einzelkomponen
ten liegen - je nach Substanz und Ort - im
Bereich von 10 ng/l bis unter 20 pg/l. Die hoch
kondensierten polycyclischen Aromaten (PAH)
zeigen eine sehr große Affinität zu Schwebstof
fen, so daß ihre Konzentration besonders stark
vom Schwebstoffgehalt abhängt und einen steile
ren Gradienten von der Küste zur offenen See
aufweist als die besser wasserlöslichen, niedrig
kondensierten 2- und 3-Ring-Aromaten.
Im Rahmen von Strafverfahren wurden in
54 Fällen Ölproben verglichen und dabei 262
Proben untersucht. Die Zahl der untersuchten
Fälle befindet sich damit auf dem gleichen Niveau
wie in den vergangenen Jahren (1988: 49; 1989:
57 Fälle). In etwa der Hälfte der Fälle konnte der
Verursacher der Ölverschmutzung anhand der
chemischen Analyse ermittelt werden.
Beobachtungen über bemerkenswerte
Ereignisse im Meer
Das BSH hat die Aufgabe übernommen,
Beobachtungen über bemerkenswerte Ereig
nisse im Meer zu sammeln, aufzubereiten und
möglichst interpretiert den zuständigen Ministe
rien, Behörden und Instituten zuzuleiten.
Auch in diesem Jahr erhielt das BSH regel
mäßig Berichte über die Algensituation in der
Nordsee von der Meeresstation Helgoland und