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Abb. 18 und 19). Eine sinnvollere Generalisierung stimmt die vei'schiedenen Maß
stabsgruppen besser aufeinander ab. ln für die Navigation nicht nutzbaren Gebieten
entfällt vor allem die Darstellung der berichtigungsanfälligen Elemente. Daher
zeigen die Seekarten oftmals keine allgemeine und vollständige Darstellung des
Seegebietes.
2. Im Landgebiet werden nur noch die unmittelbar für die Schiffsführung notwen
digen Angaben der Küste, des Reliefs und der Orientierungsobjekte dargestellt.
Die Bebauung und das Verkehrsnetz entfallen fast vollständig.
3. Im Seegebiet wird auf die komplexe und einheitliche, miteinander im Zusammen
hang stehende Darstellung der Tiefenlinien, Tiefenzahlen, Gefahrenstellen, Be
feuerung und Betonnung sowie der Gebiete. Wege, Anlagen und Leitungen beson
derer Wert gelegt. Die Tiefenverhältnisse werden vorrangig durch Tiefenlinien, die
durch zweckmäßig ausgewählte Tiefenzahlen ergänzt werden, übersichtlich dar
gestellt. Wenn erforderlich, werden zusätzliche Tiefenlinien eingeführt (z. B. 15 m
oder 30 m). In Übereinstimmung mit der UdSSR und der Volksrepublik Polen und
einer Reihe anderer Länder wird folgende Abstufung der Tiefenlinien bevorzugt
angewendet: 3-m-, 5-m-, 10-m-, 20-m-Linie (früher 2-m-, 4-m-, 6-m- und 10-m-
Tiefenlinie).
4. Die bereits 1950 eingeführte Farbgebung wird beibehalten, da sie die Übersicht
lichkeit und Aussagekraft der Seekarten erhöht. (Inzwischen wurde die Farbgebung
auch von anderen hydrographischen Diensten übernommen; sie entspricht den
internationalen Empfehlungen.)
5. Immer mehr Seekarten werden mit dem entsprechenden Deccanetz versehen. Alle
Deccakarten wurden werden als vollgültige Navigationskarten herausgegeben.
(Seit 1967 sind 35 Deccakarten erschienen.)
Die Seekarten des Seehydrographischen Dienstes der DDR entsprechen in Qualität
und Zuverlässigkeit dem internationalen Niveau.
3. Zur Technologie der Seekartenherstellung
Die Seekarten werden nach Seevermessungskarten, Hafenplänen, Baggerplänen, topo
graphischen Karten, nach Angaben und in Übereinstimmung mit verschiedenen nauti
schen Büchern u. a. Unterlagen hergestellt und laufendgehalten. An fremden Küsten
dienen entsprechende fremdländische Seekarten als Ausgangsmaterial. Auf der Kopie
einer Diamontage, die das grundlegende Ausgangsmaterial enthält, erfolgt die Bearbei
tung und Generalisierung des gesamten Karteninhalts (Herstelleroriginal).
Entstand anfangs das Herausgabeonginal im Seehydrographischen Dienst der DDR
durch Zeichnung auf Plastfolie, so werden seit 1964 alle Linienelemente auf beschich
teter Plastfolie graviert (vgl. Abb. 20 und 21) und die Schrift und Signaturen als
Filmdias auf einer gesonderten Folie montiert. Alle Kartenzeichen, Tiefenzahlen,
wiederkehrende Beschriftung, teilweise als Kartenzeichen-Schrift-Kombination, sind
auf etwa 60 Filmdias zusammengestellt. Der stumme Grundriß der Linienelemente
und die Montage werden dann zum Herausgabeoriginal zusammenkopiert.
Die Seekarten werden seit 1970 in 5 (vorher 6) Farben gedruckt, wobei der Seehydro
graphische Dienst der DDR mit der dreifarbigen Feuer- und zweistufigen blauen
Flachwasserdarstellung sowie dem Eindruck der Deccanetze den Forderungen der
Praxis weitgehend entspricht.
Um die Aktualität der herausgegebenen Seekarten besser zu sichern, wird nach allen
anderen Farben zuletzt der vor dem Auflagendruck nochmals berichtigte Grundriß