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Fahrwassern eine geodätische Grundlage für die erforderlichen Ergänzungs- bzw.
Wiederholungsverpeilungen zu schaffen, und andere Gründe führten zu ständigen
Wiederherstellungs- und Verdichtungsarbeiten und zur Absicht, planmäßig und nach
modernen Gesichtspunkten ein nautisches Festpunktfeld im Küstengebiet aufzubauen.
Mit der Neugestaltung und Neubeobachtung des Staatlichen Trigonometrischen Punkt
netzes der Deutschen Demokratischen Republik durch das inzwischen aufgebaute
staatliche Vermessungswesen wurden die Voraussetzungen für eine neue Etappe der
geodätischen Arbeiten des Seehydrographischen Dienstes der DDR geschaffen. Die
hohe Genauigkeit der staatlichen trigonometrischen Arbeiten, die Beseitigung der
Spannungen an der ehemaligen preußisch-mecklenburgischen Landesgrenze und vor
Abb. 1: Streckenmessung an Land
allem die Berücksichtigung der Interessen des Seehydrographischen Dienstes der DDR
durch den heutigen VEB Geodäsie und Kartographie, die von der gemeinsamen Bera
tung und Abstimmung der Konfiguration des Aufnahmenetzes im Küstengebiet bis
zur engen Kooperation bei der Verdichtung zum nautischen Festpunktfeld reichen,
setzten und setzen den Seehydrographischen Dienst der DDR in die Lage, im Küsten
gebiet der Deutschen Demokratischen Republik planmäßig ein Netz nautischer Fest
punkte einer neuen Qualität zu entwickeln und damit eine hervorragende Grundlage
für die Fortführung der hydrographischen Arbeiten zu schaffen.
1.2. Feinnlvellitische Arbeiten
In den Jahren 1950 bis 1961 war der Seehydrographische Dienst der DDR auch für
den Wasserstandsdienst und somit für etwa 40 Pegelstationen verantwortlich. Zum
Zwecke des Anschlusses neuer Pegelstationen an das Landeshöhennetz bzw. zur Über
prüfung der Richtigkeit der Anschlüsse vorhandener Pegelstationen wurden in diesen
Jahren etwa 700 km Präzisionsnivellement (Doppelrnessung) durchgeführt.