Meereskunde
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Das wesentliche Element des Plans ist Punkt 1, auf den die Task Force ihre
Anstrengungen konzentrieren wird. Die Ergebnisse der Überwachung (Punkt 2),
der numerischen Modelle (Punkt 3) und der Forschungsaktivitäten (Punkt 4) und
spezieller Projekte (Punkt 5} werden in den QSR einfließen. Nur die Punkte 1 und 5
sind notwendigerweise spezifische Task Force-Aufgaben, die anderen Punkte kön
nen durch bereits existierende Gruppen, namentlich die zuständigen Arbeitsgrup
pen von OSPARCOM und ICES wahrgenommen werden.
Zur Koordinierung des Monitoring der Nordsee hat die NSTF einen übergeord
neten Plan (North Sea Task Force Monitoring Master Plan) entwickelt. Er weist
einzelnen Ländern als Leit-Ländern (Lead Countries) und kooperierenden Län
dern (Cooperating Countries) besondere Verantwortungen zu. Die Bundesrepublik
Deutschland hat die Funktion des Leit-Landes für die zentrale Nordsee übernom
men (siehe Abb. 22 und Tab.). Als Kontakt für die gegenseitige Absprache inner
halb der NSTF wurde das DHI benannt.
Die North Sea Task Force hat für die 3, Nordseeschutz-Konferenz einen Bericht
geliefert (North Sea Environment Report No. 2: North Sea Task Force Submission
to the Third International Conference on the Protection of the North Sea), der
unter wesentlicher Beteüigung der Bundesrepublik Deutschland entstanden ist.
Er gibt einen Überblick über außergewöhnliche Algenblüten und über die See
hundbestände in der Nordsee und weist auf vier neue dringliche Problembereiche
der Nordseeumwelt hin:
1 Auswirkungen der Fischereiindustrie auf das Ökosystem der Nordsee
2 Überwachung von chemischen Substanzen, die normalerweise nicht von lau
fenden Monitoringprogrammen erfasst werden
3 Umweltbelastung durch persistente chemische Stoffe
4 Bedeutung des atmosphärischen Eintrags als Quelle von Verunreinigungen der
Nordsee
Dieser Bericht ergänzt den 1987 anläßlich der 2. Internationalen Nordseeschutz-
Konferenz vorgelegten Quality Status Report.
Das DHI nahm auch 1989 an den regelmäßigen Sitzungen des Bund/Länder-Aus-
schusses Nord- und Ostsee (BLAN) zur Vorbereitung der 3. Internationalen Nord
seeschutz-Konferenz teil.
Für seine Koordinierungsaufgaben zum biologischen Monitoring beteüigte sich
das DHI weiterhin an Arbeitsgruppensitzungen zu dem vom UBA geförderten
FuE-Vorhaben „Fischkrankheiten im Wattenmeer“ und hielt Kontakt zu Watten
meerforschungsprogrammen der Nationalparkverwaltungen Niedersachsens und
Schleswig-Holsteins und zu zugeordneten Forschungsvorhaben des GKSS-For-
schungszentrums Geesthacht. In diesem Zusammenhang nahm das DHI an einem
Statusseminar „Gütekriterien für Küstengewässer“ des Niedersächsischen Um-
weltministeriums teil.
Das DHI erhielt auch in diesem Jahr von der Meeresstation Helgoland und der
Wattenmeerstation Sylt der Biologischen Anstalt Helgoland, dem Landesamt für
Wasserhaushalt und Küsten des Landes Schleswig-Holstein und - gelegentlich -
von Dienststellen des Bundesgrenzschutzes, der Wasserschutzpolizei und der
Wasser- und Schiffahrtsverwaltung regelmäßig Berichte über die Algensituation
in der Nordsee, Auffällige Beobachtungen wurden sofort dem BMU übermittelt.
Darüber hinaus wurden diese Berichte zusammen mit Beiträgen des Seewetteram
tes zum Wetter und des DHI zu Strömungen, Wassertemperatur, Salzgehalt und
Sauerstoffkonzentration in der Nordsee zu zwei größeren Berichten zusammenge
faßt und dem BMU für eine von diesem geplante Veröffentlichungsreihe „see-infos“
übergeben.