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43. Jahresbericht Deutsches Hydrographisches Institut 1988
ger-Staaten zur Bestimmung der physikalischen Meerwassereigenschaften gewon
nen wurden, sind nach der Aus- und Bewertung der chemischen und biologischen
Ergebnisse zu einem Main-Report zusammengestellt worden. Die Bearbeitung er
folgte von allen teilnehmenden Staaten.
Die Arbeiten auf dem Gebiet der Meeresoptik im Projekt ZISCH konzentrieren sich
auf die Auswertung der auf der 111. Gauß-Reise (25.3.-14.4.1988) gewonnenen
Daten hinsichtlich
- des Transportes von Schwebstoff durch den N/S-Schnitt vor der Ems,
- der Aufwirbelung von Sediment besonders bei Seegang,
- der Korrelationen zwischen Korngrößen suspendierter Teilchen und Farben
ihres Streulichtes und
- der Frontenbildung in der Deutschen Bucht.
Für das DFG-Schwerpunktprogramm Antarktisforschung wurden, durch eine Sach-
beihilfe der DFG gefördert, hydrographische Daten aus der Weddellsee, die im Wed-
dellsee-Winterexperiment 1986 gewonnen wurden, aufbereitet und ausgewertet.
Außerdem wurde die Struktur des antarktischen Zirkumpolarstroms und des Wed-
dell-Wirbels im Südost-Atlantik mit Schwerpunkt für das Gebiet um Maud Rise (65°
S, 3° E) untersucht. Durch bodentopographische Effekte kommt es in diesem Gebiet
zu einer verstärkten Wärmeausgabe des Ozeans an die Atmosphäre.
Das von der DFG geförderte Frontenprojekt zur Schaffung eines baroklinen wirbel-
auflösenden Modells zur Simulation von mesoskaligen Prozessen an Fronten wurde
abgeschlossen.
Die auf der 62. Fahrt des FS „Valdivia“ in die nördliche Nordsee gewonnenen Daten
der Temperatur und des Salzgehalts zur Untersuchung des Zusammenbruchs der
sommerlichen Temperaturschichtung für das internationale Experiment ACE (Au-
tumnal Circulation Experiment) wurden ausgewertet und auf einer Arbeitstagung
in Aberdeen vor den Mitarbeitern aller beteiligten Länder dargestellt. Die am Pro
jekt beteiligten norwegischen Wissenschaftler übernahmen die Einarbeitung der
Ergebnisse in den gemeinsamen Bericht.
Für das UBA-Projekt „Untersuchung der räumlichen und zeitlichen Variation der
thermohalinen Schichtung in der Deutschen Bucht“ wurde mit der Entwicklung ei
nes numerischen Modells zur Beschreibung der physikalischen Prozesse bei
Schichtungsauf- und -abbau begonnen. Das Modell soll die zeitliche Entwicklung
des barotropen und baroklinen Feldes in Abhängigkeit von Wind, Energiefluß, Bod
entopographie, Gezeit und Süßwassereintrag in allen drei Dimensionen aufzeigen.
Die naturwissenschaftlichen Beiträge für die Seehandbücher über Temperatur,
Salzgehalt und Dichte des Meerwassers verschiedener Meere oder Meeresteile wur
den auf den neuesten Stand gebracht. Dazu wurden die Karten mit den Isolinien
möglichst für jedes Monatsmittel gezeichnet.
Meereskundliche Untersuchungen der Universität Hamburg wurden im Rahmen
der Zusammenarbeit im ZISCH-Projekt betreut. Behörden, Privatpersonen, Schiff-
fahrts- und Industriebetriebe erhielten Auskünfte über physikalische Meerwasser
eigenschaften.
Arbeiten im Auftrag der Deutschen Wissenschaftlichen Kommission für Meeresfor
schung (DWK):
Zur Unterstützung der naturwissenschaftlichen Forschung des DHI für die See
fischerei arbeitete weiterhin ein Mitarbeiter des Instituts für Seefischerei der Bun
desforschungsanstalt für Fischerei im DHI. Der 20. Jahrgang der wöchentlichen
quasi-synoptischen Oberflächentemperaturkarten der Nordsee und die aktuelle
Anomalieverteilung erschienen regelmäßig. Die Arbeiten zur Umstellung der bis