Meereskunde
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Der erste Bericht zur „EG-Richtlinie über die Einzelheiten der Überwachung und
Kontrolle der durch die Ableitungen aus der Titandioxidproduktion betroffenen
Umweltmedien“ wurde begonnen.
Das DHI wirkte an der Vorbereitung der 2. Internationalen Nordseeschutz-Konfe
renz, London, 24. bis 25. November mit und nahm an den Sitzungen der Scientific
and Technical Working Group teil, die den Qualitätszustandsb§richt für die Nord
see erarbeitete.
Auf der 25. Sitzung des Ausschusses für den Schutz der Meeresumwelt der Interna
tionalen Seeschiffahrts-Organisation, London, 30. November bis 4. Dezember,
stand das Thema „Besonders empfindliche Seegebiete“ auf der Tagesordnung,
Das DHI wirkte bei der Erweiterung eines Papiers der Bundesrepublik Deutsch
land „Identifizierung von besonders empfindlichen Gebieten, einschließlich der
Entwicklung von Richtlinien für die Erklärung von Sondergebieten nach den Anla
gen I, II und V“ mit und vertrat die deutsche Delegation auf den Sitzungen der zu
diesem Punkt eingesetzten Arbeitsgruppe.
2.2.4.2 Meßsysteme und -methoden, Meßnetz
Neuentwicklungen:
Versuche zur Optimierung der Ansprechgeschwindigkeit herkömmlicher armier
ter Platin-Temperaturfühler zur Verwendung in den vorhandenen „Delphin“ -
Schleppmeßsystemen brachten nur geringe Verbesserungen, weil sich die zu
grunde gelegten Firmenangaben als nicht zutreffend herausstellten.
Eine deutlich herabgesetzte Zeitkonstante des Temperaturfühlers ist bei der
schnellmessenden Version einer neuen CTD-Generation der Firma Salzgitter Elek
tronik (ehemals HDW), Kiel, zu erwarten, wo ein niederohmiger Platindraht direkt
im Seewasser betrieben wird. Diese neue CTD-Sonde ist auch aus anderen Grün
den als Baustein einer neuen „Delphin“-Generation geeignet, die vollständig indu
striell von Salzgitter Elektronik gefertigt werden soll. Damit konnte eine im Inter
esse des DHI und anderer Nutzer schon lange verfolgte Absicht verwirklicht wer
den.
Hierfür wurde ein umfangreiches, detailliertes Pflichtenheft erarbeitet und der
Firma übergeben. Es umfaßt Spezifikationen für die Schleppsonde einschließlich
Rudersteuerung, das Bordgerät einschließlich Ruderbefehlsgeber, Datenverarbei
tungsteil und Schnittstellen für alle in Frage kommenden Peripheriegeräte.
Die bereits im Vorjahresbericht erwähnten Mängel (fehlerhafte Leitfähigkeitssen
soren und Ausfälle des Mikroprozessors) an zwei Thermosalinographen eines
nordamerikanischen Herstellers konnten trotz intensiver Bemühungen der Firma
nicht behoben werden, so daß ein Engpaß bei hydrographischen Untersuchungen
unvermeidbar war.
Bei der Bestimmung des Sauerstoffgehaltes im Meerwasser nach der Winkler-Me
thode wird üblicherweise der Umschlagpunkt bei der Titration visuell festgelegt.
Dieses Verfahren schließt subjektive Fehler ein, die durch Anwendung eines photo
metrischen Verfahrens vermieden werden können. Dazu wurden in Zusammenar
beit mit dem Institut für Meereskunde der Universität Hamburg die meßtechnische
Erfassung der Lichtdurchlaßkurve der titrierten Probe und die Prozeßsteuerung
der Titriereinrichtung mit einem PC bearbeitet. Die zur Ermittlung des Umschlag
punktes aus den Meßdaten benötigte Software wurde entwickelt. Die praktische
Erprobung im Meßbetrieb auf See steht noch aus.