Meereskunde
43
striert und on line gezeichnet. Neben dem DHI waren an diesem Fahrtabschnitt
das British Geological Survey (BGS) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften
und Rohstoffe (BGß) mit kombinierten seismischen Messungen (Airgun, Sparker,
Side Scan Sonar) beteiligt.
Vom 24. September bis 7. Oktober wurde der Untergrund der Elbe zwischen Blan
kenese und Cranz im Bereich einer von der Deutschen Bundespost geplanten
Dükertrasse mit erdmagnetischen Methoden auf Hindernisse untersucht. Für die
Meßarbeiten wurden ein Vermessungsboot und ein Schlauchboot des VS „Süder-
oog“ eingesetzt. Die Funkortung wurde von der Besatzung des VS „Süderoog“
übernommen. Es wurden mehrere magnetisch gestörte Grundabschnitte mit ei
senhaltigen Hindernissen festgestellt und kartiert.
Die Arbeiten an dem Kartenwerk der Umgebung Islands und des Nordatlantiks
wurden fortgesetzt. Die Zusammenstellung der erdmagnetischen, gravimetrischen
und bathymetrischen Daten aus diesem Gebiet wurde abgeschlossen.
2.2.2.4 Sedimentgeologie und Morphologie
Nordsee:
Zusammen mit einer EG-Arbeitsgruppe der Geologischen Landesanstalten des
Vereinigten Königreichs, der Niederlande, Belgiens, Dänemarks und der Bundes
republik Deutschland wurde ein Kartierungsprogramm aufgestellt, in dem neben
dem dänischen besonders der deutsche Festlandsockel untersucht werden soll.
Im Sommer fand unter internationaler Beteiligung eine hwöchige Fahrt mit FS
„Gauß“ statt, auf der dieses Programm anlief. Der British Geological Survey stellte
seine seismische Ausrüstung und seinen Vibro-Corer einschließlich wissenschaft
lichen und technischen Personals zur Verfügung. Bei der Kernentnahme waren
daneben niederländische und dänische Wissenschaftler beteiligt. Von deutscher
Seite nahmen neben dem DHI Wissenschaftler und Techniker des Niedersäch
sischen Landesamtes für Bodenforschung und des Geologischen Landesamtes
Schleswig-Holstein teil.
In einem ersten Fahrtabschnitt wurden über 2000 sm flachseismische Profile
aufgenommen, die der Erfassung des Aufbaus der obersten Bodenschichten dien
ten und das vorliegende Profilnetz des DHI ergänzten. Die Ausdehnung einiger
Profile auf die benachbarten Festlandsockel erfolgte, um die Meßprofile in den
großen Rahmen „einzuhängen“ und damit richtig zu deuten.
In einem zweiten Fahrtabschnitt wurden an Positionen, die aufgrund der flach
seismischen Messungen ausgesucht worden waren, etwa 60 Greiferproben und
80 Vibro-Kerne bis zu 6 m Länge genommen. Die Kerne wurden gleich an Bord
beschrieben, beprobt und zur weiteren Bearbeitung in den verschiedenen Labors
verpackt.
Die internationale Zusammenarbeit hat sich als besonders erfolgreich erwiesen.
Ostsee:
Da der Kartierung des Nordseebodens eine hohe Priorität eingeräumt wurde,
mußten die Kartierarbeiten in der Ostsee in den Hintergrund rücken. Es fanden
dennoch einige Arbeiten statt, die das vorhandene Wissen über den Meeresboden
der Ostsee vertieften.