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Full text: Jahresbericht 1987

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42. Jahresbericht Deutsches Hydrographisches Institut 1987 
Die Vorarbeiten zur Beantragung des Forschungsvorhabens „Entwicklung eines 
akustischen Schwebstoffprofilers“ für EUROMAR* wurden abgeschlossen. 
Außerdem wurden die Untersuchungen der Universität Hamburg betreut. 
Behörden, Privatpersonen, Schiffahrts- und Industriebetriebe erhielten Auskünfte 
über physikalische Meerwassereigenschaften. 
Deutsche Wissenschaftliche Kommission für Meeresforschung (DWK): 
Zur Unterstützung der naturwissenschaftlichen Forschung des DHI für die Seefi 
scherei arbeiteten auch in diesem Jahr Mitarbeiter des Instituts für Seefischerei 
im DHI. 
Die Karten der quasi-synoptischen Oberflächentemperaturen der Nordsee erschie 
nen regelmäßig nach möglichst weitgehender Bearbeitung mit der Rechenanlage. 
Während der Fahrten Nr. 80, 85 und 86 des FFS „Walther Herwig“ wurden ozeano- 
graphische Datensätze gewonnen, die für die fischereibiologischen Fragestellun 
gen ausgewertet werden. 
Für den vierten internationalen Kongreß zur Geschichte der Ozeanographie in 
Hamburg wurden historische ozeanographische Geräte vorbereitet und ausge 
stellt. 
2.2.2.2 Eisdienst 
Der Winter 1986/1987 war im deutschen Küstengebiet eisreich bis sehr eisreich. 
Seit 1896/97, dem Beginn regelmäßiger Eisbeobachtungen, hatten an der Nordsee 
küste 16, an der westlichen Ostseeküste 10 Winter mehr Eis. Er ist der dritte 
starke Eiswinter in Folge. Eine solche Häufung trat in diesem Jahrhundert bisher 
nur einmal, von 1939/40 bis 1941/42, auf (Abb. 12). 
Eis gab es hauptsächlich vom 5. Januar bis 30. März. An der Nordseeküste waren 
am 21. Januar die Zuflüsse und Wattengebiete bis über die Flußmündungen und 
die äußere Inselkette hinaus mit 15 bis 40 cm dickem Eis bedeckt (maximaler 
Vereisungsstand). In fast allen Fahrwassern waren Schiffe mit niedriger Maschi 
nenleistung stark behindert; die Großschiffahrt verlief normal. Die westliche Ost 
see war am 6. März ganz mit 10 bis 20 cm dickem Eis bedeckt (Abb. 13). Vom 8. bis 
11. März schoben Ostwinde einen Teil der Eismassen durch die Enge von Gedser 
bis in den Fehmarnbelt. Gleichzeitig entstanden an den Westküsten der Kieler und 
Mecklenburger Bucht breite kompakte Eisgürtel, in denen das Eis zum Teil gepreßt 
war. Sie konnten ohne Eisbrecherunterstützung nur von stark gebauten Schiffen 
mit hoher Maschinenleistung durchfahren werden. 
Die schwierigen Eisverhältnisse stellten hohe Anforderungen an den täglich be 
setzten Eisnachrichtendienst. In Zusammenarbeit mit der beim WSA Kiel-Holte 
nau eingerichteten Eisdienststelle konnte die Schiffahrt über die Eislage in der 
Ostsee stets rechtzeitig unterrichtet und beraten werden. Die Eisdienststelle 
wurde während der Vereisung der westlichen Ostsee ständig beraten. 
Vom 11. Dezember 1986 bis zum 1. Juni 1987 wurden 114 gedruckte Eisberichte 
und 45 Eiskarten herausgegeben und 552 telefonische und 12 fernschriftliche 
Auskünfte erteUt. Das Seewetteramt erhielt für Bildfunksendungen 52 Eiskarten 
von der westlichen Ostsee, 41 Eiskarten vom Neufundlandbankgebiet und 19 zur 
Beratung der Universität Hamburg entworfene Eiskarten von der Grönlandsee. 
Die Küstenfunkstellen Norddeich Radio und Kiel Radio bekamen zur Weiterver 
breitung 50 Eiswarnmeldungen und der Deutschlandfunk 71 Eisberichte. 
* Entwicklung und Anwendung moderner Technologien zur Erforschung ökologischer 
Kausalzusammenhänge in den europäischen Meeren.
	        
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