Technische Schiffssicherheit
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ihrer automatischen Weiterverarbeitung sofort aus, während sie sich bei rein
manueller Auswertung der angezeigten Navigationsgrößen, die nur in größeren
Zeitabständen abgelesen werden, u. U. gar nicht bemerkbar machen.
Eine erste Analyse der Schnittstellen nautischer Anlagen zeigte, daß es sehr
unterschiedliche gibt und daß selbst die Normen der häufigsten Schnittstellen
viele Varianten zulassen. Für die Prüfung scheidet daher eine reine Hardware-An
passung aus. Die Prüfung läßt sich nur bei Einsatz von Rechnern für die Anpas
sung in angemessener Zeit ausführen. Der Prüfablauf könnte weiter beschleunigt
werden, wenn ausführliche Schnittstellenbeschreibungen zur Verfügung gestellt
würden. Oft sind die Unterlagen wenig aufschlußreich.
Seenotfunk, nichtnavigatoriseher Ortungsfunk:
Die Vorbereitungen für die Einführung des Weltweiten Seenot- und Sicherheits
funksystems (GMDSS) wurden bei
- der Internationalen Seeschiffahrts-Organisation (IMO),
- der Internationalen Seefunksatelliten-Organisation (INMARSAT) und
- dem Internationalen Beratenden Ausschuß für den Funkdienst (CCIR) der Inter
nationalen Fernmeldeunion (1TU)
auch im Jahre 1986 fortgesetzt. Dabei wurden alle erforderlichen Änderungen
und Ergänzungen zur Vollzugsordnung für den Funkdienst (VO-Funk) abschlie
ßend beraten. Sie sollen nun der weltweiten Funkverwaltungskonferenz für die
beweglichen Funkdienste (WARC-MOB), Genf, 1987, zugeleitet werden. Einzelhei
ten der Änderung des Kapitels IV des Schiffssicherheitsvertrages (SOLAS) sowie
der Erprobung und Einführung neuer Anlagen und Geräte für das GMDSS sind
noch zu klären. Zusammen mit dem BMFT, der DFVLR und der Firma Dornier-Sy-
stem wurde die Entwicklung des deutschen Seenotrufsystems (DRCS) abgeschlos
sen. Die Bojen des Systems schwimmen selbsttätig auf, beginnen automatisch zu
senden und lösen über die INMARSAT-Satelliten Alarm aus. Gegenwärtig finden
präoperationeile Demonstrationen des Systems unter Beteiligung deutscher und
ausländischer Schiffe statt.
Bei der Vorbereitung der Bedeckung der Ostseeküste der Bundesrepublik Deutsch
land mit dem Funkortungsverfahren Syledis bemüht sich das DHI weiterhin um
die Lösung der Frequenzkoordinierungsprobleme mit der DDR.