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Full text: Jahresbericht 1986

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41. Jahresbericht Deutsches Hydrographisches Institut 1986 
Die Konzentrationen im Meerwasser der westlichen Ostsee lagen mit durchschnitt 
lich 3 pg/1 etwas höher als bisher. 
Für das 1983 begonnene Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes wurden 
915 Proben von Ölverschmutzungen der Deutschen Bucht - vorwiegend verölte 
Seevögel - untersucht. Fast 20% der Verschmutzungen stammten von einem 
relativ kleinen Ölunfall, der sich am 3. Januar vor Brunsbüttel ereignet hatte. Bei 
den übrigen Proben lag der Anteil aus dem „normalen“ Schiffsbetrieb bei mehr als 
90%. Es wurden vorwiegend Brennstoffrückstände des Typs Bunker C bzw. Heavy 
Fuel Oil vorgefunden. 
Für Strafverfahren wurden in 73 Fällen Proben verglichen und dabei 309 Proben 
analysiert. In etwa 50% dieser Fälle konnte der Verursacher allein anhand der 
chemischen Analyse zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit gefunden werden. 
2.2.3.5 Stoffeinträge in das Meer 
Nach dem „Gesetz zu den Übereinkommen vom 15. Februar 1972 (Oslo) und vom 
29. Dezember 1972 (London) zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch das 
Einbringen von Abfällen durch Schiffe und Luftfahrzeuge“ ist die Einbringung und 
Verbrennung von Abfallstoffen in der Hohen See erlaubnispflichtig. Wissenschaft 
lich-technische Arbeiten im Rahmen des Erlaubnisverfahrens wurden mit dem 
Ziel fortgeführt, mögliche Beeinträchtigungen der marinen Umwelt zu verhindern 
und Schadstofffrachten, die zu einem verhältnismäßig kleinen Anteil auch durch 
Einbringung und Verbrennung in die Nordsee eingetragen werden, zu verringern. 
Die Abfallmengen aus der Herstellung von Titandioxid („Dünnsäure“) wurden 
weiter reduziert. In der Tabelle sind die mit Erlaubnis des DHI auf Hoher See 
beseitigten Abfallmengen angegeben. 
Durch die zur Zeit betriebene Umstellung auf andere Produktionsverfahren und 
das Wiedereinsetzen von aufkonzentrierter Dünnsäure in den Produktionsprozeß 
wird die Einbringung von Abfallstoffen aus der Titandioxid- Herstellung fortlau 
fend weiter reduziert und spätestens 1989 eingestellt werden. 
Die Hochtemperaturverbrennung von Abfallstoffen auf Verbrennungsschiffen auf 
Hoher See ist nach wie vor aufgrund der noch immer unzureichenden Beseiti 
gungskapazitäten an Land erforderlich, um die anfallenden Abfallstoffe in geeig 
neter Weise kontrolliert zu vernichten. 
In Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt wurden Anstrengungen unter 
nommen, landseitige Beseitigungsmethoden (einschließlich Verminderung und 
Vermeidung) für die Verbrennung auf See zu finden. 
Im Vergleich zum Vorjahr ist die auf dem deutschen Verbrennungsschiff KTMS 
„Vesta“ beseitigte Abfallmenge geringer. Dies ist zum einen durch firmeninterne 
Verminderungsmaßnahmen begründet, zum anderen aber auch durch logistische 
Probleme der Abfallsammlerfirmen. 
Das Einbringen und das Verbrennen wurden kontrolliert. Die Überwachung des 
Einbringungsvorganges geschieht zum überwiegenden Teil mit Hilfe von automa 
tisch aufzeichnenden Datenerfassungssystemen („Datalogger“). Ein entsprechen 
der Datalogger befindet sich auch auf dem vom DHI kontrollierten Verbrennungs 
schiff. Alle zur Überwachung des Einbringungs- und Verbrennungsvorganges not 
wendigen Daten werden auf einer der Besatzung nicht zugänglichen Magnetband 
kassette gespeichert und im DHI ausgewertet, 
Tätigkeiten in den wissenschaftlich-technischen Arbeitsgruppen des Oslo- und 
London-Übereinkommens wurden fortgesetzt. Diese Arbeitsgruppen haben die
	        
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