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Full text: Jahresbericht 1986

Meereskunde 
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Verschiedenes: 
Die Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien wurde fortgesetzt. In 
Ausschüssen der OECD/NEA wurden Sicherheitsfragen zur Versenkung verpackter 
radioaktiver Abfälle durch aridere Nationen in der Tiefsee und Fragen einer ständi 
gen Überwachung dieser Seegebiete behandelt. Ferner beteiligte sich das DHI an 
Arbeiten der „HELCOM ad hoc Group of Experts on Monitoring of Kadioactive 
Substances in the Baltic Sea“ (MORS). In dieser Gruppe wurde die Radioaktivität 
der Ostsee von Laboratorien Dänemarks, Finnlands und Schwedens gemeinsam 
mit dem DHI untersucht. 
2.2.3.3 Chemie der Sedimente 
Die Untersuchungen über das Vorkommen anorganischer Schadstoffe in den Sedi 
menten der Nordsee wurden fortgesetzt. Nachdem bereits im Jahr 1985 Teile der 
Festlandsockel Dänemarks und der Niederlande in die Untersuchungen mit einbe 
zogen worden waren, wurden 1986 auch auf den Festlandsockeln Norwegens und 
des Vereinigten Königreichs Sedimentproben entnommen und analysiert. Für den 
größten Teil der Nordsee liegen nun Daten über den Gehalt der Feinkornfraktion 
der Oberflächensedimente an Quecksilber, Cadmium, Kupfer, Zink, Blei, Chrom, 
Vanadium, Arsen und Phosphor vor. Zur Bewertung dieser Daten wurde die Fein 
kornfraktion zusätzlich auf Stickstoff, organischen Kohlenstoff, Karbonat-Kohlen 
stoff, Mangan, Eisen, Aluminium und Titan untersucht. 
Zur genauen Bewertung der regionalen Verteilung wurden an einigen Stationen 
Vertikalprofile derselben Stoffe an Sedimentkernen ermittelt. Hier wurden die 
Sedimente zusätzlich über die Zusammensetzung des Porenwassers (Alkalinität, 
Sulfat, Ammonium, Phosphat) charakterisiert. 
Die Auswertung der an den Oberflächensedimenten und an den Sedimentkernen 
gewonnenen Daten macht deutlich, daß diagenetische Prozesse im Sediment an 
thropogene Einflüsse maskieren können. Um diese Prozesse besser erkennen zu 
können, müssen Vertikalprofile von im Porenwasser der Sedimente gelösten Spu 
renmetallen bestimmt werden. Mit entsprechenden Vorversuchen wurde begon 
nen. 
1986 wurden mineralogische Untersuchungen wieder aufgenommen. Hierbei wur 
den in der Nordsee Gebiete mit verschiedenen Karbonat-Vergesellschaftungen 
(Calcit, Aragonit, Dolomit) identifiziert. Diese Arbeiten liefern Zusatzinformatio 
nen über die Transportrichtungen feinkörniger Partikel. 
Neu aufgenommen wurden Messungen natürlicher Radionuklide (Th-234, Be-7, 
Pb-210) in Sedimenten und Schwebstoffen, Das mit diesen langfristig angelegten 
Arbeiten verfolgte Ziel ist, quantitative Informationen über Sedimentakkumula 
tion und -resuspension zu gewinnen. 
Die Tätigkeiten zu den wissenschaftlich-technischen Arbeitsgruppen des Helsinki- 
Übereinkommens wurden fortgesetzt. 
2.2.3.4 Organische Schadstoffe 
Auf der „Gauß“-Reise Nr. 87 vom 20. Juni bis 19. Juli wurde die Nordsee flächen 
deckend auf Chlor-Kohlenwasserstoffe und Erdöl-Kohlenwasserstoffe im Meer 
wasser untersucht. An ausgesuchten Stationen wurden zusätzlich Proben von 
Sediment und Schwebstoff entnommen. Da der überwiegende TeU der Proben an 
Bord untersucht wurde, konnten die Ergebnisse bereits in einem Vörbereitungsdo- 
kument für die zweite Nordseeschutz-Konferenz berücksichtigt werden.
	        
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