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Full text: Jahresbericht 1986

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41. Jahresbericht Deutsches Hydrographisches Institut 1986 
Überwachung des Nähr- und Sauerstoffgehalts in der Deutschen Bucht und der 
westlichen Ostsee: 
Auf der Hinfahrt in das oben erwähnte Expeditionsgebiet wurden Nährstoff- und 
Sauerstoffmessungen an den Überwachungsstationen des Helsinki-Übereinkom 
mens vorgenommen. Vom 27. August bis zum 4. September wurde an allen natio 
nal und international vereinbarten Überwachungsstationen der westlichen Ostsee 
gemessen. 
Die Nährstoffkonzentration war in der oberen Wasserschicht so niedrig wie in den 
Sommermonaten der vergangenen Jahre. Durch biochemische Abbauvorgänge 
war der Sauerstoff in der dünnen, bodennahen Wasserschicht nahezu aufgezehrt, 
besonders in den Förden, im Fehmarnbelt und in der Lübecker Bucht. Schwefel 
wasserstoffhatte sich nur im inneren Teil der Flensburger Förde gebildet. 
Auf beiden Fahrten wurden Eichwerte für die beim Leuchtturm Kiel installierten 
Sauerstoffsensoren bestimmt. 
In der Deutschen Bucht traten wie in den Vorjahren wegen des unbeständigen 
Sommerwetters keine besorgniserregend geringen Sauerstoffwerte auf. 
Sauerstoffgehalt und pH-Wert wurden im Einbringungsgebiet für Abwässer aus 
der Titandioxidproduktion Mitte bis Ende August kontrolliert; es zeigte sich keine 
Abweichung von den Normalwerten. 
Die im Bund/Länder-Meßprogramm für die Küstengewässer der Nordsee (BLMP) 
geforderten Überwachungsmessungen wurden Ende August vorgenommen. 
Für die genannten Messungen waren an Bord des FS „Gauß“ und im Laboratorium 
Sülldorf des DHI mehr als 8000 Nährstoffanalysen, Sauerstoffbestimmungen und 
pH-Wert-Messungen notwendig. 
Überwachung des Meerwassers auf Schwermetalle: 
Die Überwachung des Meerwassers der Deutschen Bucht auf Schwermetalle 
wurde fortgeführt. Hierzu gehört die Messung der Konzentration von Cadmium, 
Kupfer, Eisen, Mangan und Nickel durch Atomabsorptionsspektrometrie im Gra 
phitrohrofen nach chemischer Abtrennung durch Flüssig/Flüssig-Extraktion mit 
einem Komplexbildner (APDC) in Methylisobutylketon. Quecksilber wird durch 
Kaltdampf-Atomabsorptionsspektrometrie nach Abtrennung und Anreicherung an 
Gold bestimmt. Die Ultraspurenanalytik auf Blei und Cadmium durch Invers-Vol- 
tammetrie mit rotierender Quecksilberfilmelektrode konnte in die regelmäßige 
Überwachung aufgenommen werden. 
1986 wurde zum ersten Mal in der Deutschen Bucht nach dem neuen Überwa 
chungskonzept des DHI gearbeitet. Es faßt mit einem einheitlichen Stationsnetz 
die Verpflichtungen für das Joint Monitoring Programme (JMP) der Übereinkom 
men von Oslo und Paris, für das bisherige „Gemeinsame Bund/Länder-Meßpro 
gramm für die Küstengewässer der Nordsee“ (BLMP) und für die Richtlinien der 
EG für die Überwachung der Abwässer aus der Titandioxid-Industrie zusammen. 
Die Überwachungsdaten wurden u. a. dem BMU und dem UBA, dem ICES für die 
Kommissionen und dem Niedersächsischen Landesamt für Wasserwirtschaft für 
das BLMP zur Verfügung gestellt. 
Das Großprojekt „Zirkulation und Schadstoffumsatz in der Nordsee“ (ZISCH) trat 
für das DHI in seine aktive Phase. Im Projektbereich „Schadstoffbilanz in der 
Nordsee - großräumige Aufnahme“ hatte das DHI das Teilprojekt „Schwermetalle 
im Wasser“ übernommen. Vom 27. März bis 1. April nahm das DHI an einer Reise 
des FS „Valdivia“ in die Nordsee teil. Hierbei sollten die interdisziplinäre Zusam 
menarbeit verschiedener Arbeitsgruppen im Projekt ZISCH und alle Verfahren für 
die kommende erste Großaufnahme intensiv erprobt werden.
	        
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