Technische Schiffssicherheit
59
Versuch betriebene neue Satelliten-Navigationsverfahren GPS-NAVSTAR zur
Verfügung stand, konnten die ersten Untersuchungen mit diesem Verfahren
vorgenommen werden.. Die Untersuchungsergebnisse waren mit ein Grund, für
FS "Gauß" die Ausrüstung mit einer Kombinationsanlage Transit/GPS statt
mit einer für Transit/Omega vorzuschlagen. FS "Gauß” ist damit das erste
deutsche Schiff mit einer fest installierten Satelllten-Navigationsanla-
lage für GPS-NAVSTAR, so wie FS "Meteor" 1968 das erste deutsche Schiff
mit einer TKANSIT-Satelliteh-Navigationsanlage war.
Es würden erste Untersuchungen vorgenommen, die Baumusterprüfung von
Funknavigationsanlagen an Bord zu automatisieren. Da die Anlagen bisher
nicht über eine einheitliche Schnittstelle verfügen, mußten sie Softwa
re- und hardwaremäßig angepaßt werden. Da alle Funknavigationsanlagen
Mikroprozessoren enthalten, lassen sich Zusammenhänge, die sich auf die
Sicherheit und Leichtigkeit der Schiffsführung auswirken können, nur mit
umfassender Datenerfassung und sofortiger Auswertung über Rechner erken
nen.
Seenotfunk, nichtnavigatorischer Ortungsfunk:
Die Vorbereitungen für die Einführung des Weltweiten Seenot- und Sicher
heitsfunksystems (FGMDSS) wurden in
- der Internationalen Seeschiffahrts-Organisation (IMO),
- der Internationalen Seefuoksatelliten-Organisation (INMARSAT) und
- dem Internationalen Beratenden Ausschuß für den Funkdienst (CCIR)
der Internationalen Fernmeldeunion (ITU)
fortgesetzt. Dabei wurden alle erforderlichen Änderungen und Ergänzungen
zur Vollzugsordnung für den Funkdienst (VO-Funk) abschließend beraten.
Sie sollen nun der weltweiten Funkverwaltungskonferenz für die bewegli
chen Funkdienste (WARC-MOB), Genf, 1987 zugeleitet werden. Einzelheiten
der Überleitungsphase vom gegenwärtigen Seenotfunksystem zum FGMDSS, der
Änderung des Kapitels IV des Schiffssicherheitsvertrages (SOLAS) sowie
der Erprobung und Einführung neuer Anlagen und Geräte für das FGMDSS
sind noch zu klaren. Zusammen mit dem BMFT, der DFVLR und der Firma
Dornier-System wurde die Entwicklung des deutschen SeenotrufSystems
(DRCS) nahezu abgeschlossen. Die Bojen des Systems schwimmen selbsttätig
auf, beginnen automatisch zu senden und lösen über die INMARSAT-Satelli-
ten Alarm aus.
Die Neubedeckung der deutschen Nordseeküste mit dem Funkortungsverfah
ren Syle.dis wurde nahezu abgeschlossen. Bei der Vorbereitung der Be
deckung der Ostküste der Bundesrepublik Deutschland ergaben sich Fre-
quenzkoordiüierungsprobleme mit der DDR, die noch nicht gelöst sind.
Internationale Zusammenarbeit:
Mit Vertretern der niederländischen Zulassungsbehörden führte das DHI
ein erstes Gespräch über die Anerkennung von Baumusterprüfungen.
Die Ergebnisse der astronomischen Zeit- und Breitenhestimmungeii wurden
weiterhin wöchentlich dem Bureau International de l'Heure, Paris, und
dem Zentralbüro des International Polar Motion Service in Mizusawa, Ja