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Full text: Jahresbericht 1985

Meereskunde 
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sungen auf Reisen mit PVFS "Polarstern" 1984, daß dieser Ausstrom deut 
liche Hinweise auf Beimengungen aus der Nordsee in Form von stärkeren 
Cs-137-Signalen zeigt. Messungen anderer an diesem Programm beteiligter 
Gruppen haben inzwischen erwiesen, daß diese Beimengungen aus dem Nord 
seebereich in ca. 10 Jahren bis in das Bildungsgebiet der europäischen 
Tiefenwasser gelangen. Während ein deutliches Signal auf eine Rezirkula- 
tion dieser Beimengungen über die Barents-See und die anschließende Ver 
frachtung in den Arktischen Ozean hinweist, zeigt sich, daß in weiteren 
ca. 10 Jahren dieses Signal mit der Tiefenzirkulation aus der Grönland- 
See und der Norwegischen See in das Gebiet der Grönland-Schottland- 
Schwelle gelangt. Damit gelangen anthropogene Beimengungen aus der Iri 
schen See über die Nordsee, die Norwegische See und den Barents-Schelf 
in weniger als einer Generation in die Zirkulation des tiefen Weltoze 
ans. Bislang nicht eindeutig geklärt ist die Frage, welche Prozesse und 
in welchen Zeitskalen und mit welchen Raten die Wassermassen der Ba 
rents-See im Arktischen Ozean nördlich von Spitzbergen rezirkuliert wer 
den und wie schnell sie dann wieder mit dem tiefen Arktischen Ausstrom 
in der Fram-Straße in den Weltozean zurückgelangen. 
Im Bereich der Norwegischen See und der südlichen Grönland-See konnten 
während der "Meteor"-Reise Nr. 71 einige wichtige Teilaspekte der oben 
beschriebenen Tiefenzirkulation bestätigt werden. 
Die Bearbeitung der historischen hydrographischen Daten aus dem Euro 
päischen Nordmeer von 1906 bis 1984 konnte abgeschlossen werden. Die 
Darstellungen der hydrographischen Parameter auf verschiedenen Tiefen- 
und Dichteflächen liegen vor und werden zur Veröffentlichung als Atlas 
vorbereitet. 
Das DHI wurde mehrfach von verschiedenen Gremien zu Konsultationen über 
zukünftige wissenschaftliche Programme im Bereich des Europäischen Nord 
meeres und des Arktischen Ozeans herangezogen. 
2.2.4.3 Aufbereitung, Sofortverarbeitung und -austausch von 
Meßnetzdaten 
Aktuelle ozeanographische Meßwerte und andere für die Dienste des DHI 
notwendige meereskundliche Informationen werden im DHI gesammelt und 
aufbereitet. Der Überwiegende Teil der operationeil gesammelten Daten 
fließt über eine Standleitung zur Automatischen Fernmelde-Speicher-Ver- 
mittlung (AFSV) des Deutschen Wetterdienstes. Die im DHI über diese Lei 
tung eingehenden Daten werden von einem Mikroprozessor aufgenommen und 
an den Rechner des GRZ-DHI (Gemeinsames Rechenzentrum des DHI) zur Ver 
arbeitung und Speicherung weitergegeben. Die Standleitung dient außerdem 
dazu, Bulletins in das Globale Fernschreibsystem (GTS) der WMO einzuge 
ben. 
Die wichtigsten Quellen für diese ozeanographischen Informationen sind: 
- das DHI-Meßnetz in Nord- und Ostsee 
- das "ship of opportunity"-Programm des DHI 
- das Integrated Global Ocean Services System (IGOSS) 
- das "voluntary observing ship"-Programm der WMO 
- das internationale "ürifting buoy"~Programm
	        
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