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40. Jahresber. Pt. Hydrogr. Inst. 1985
Auf zwei Reisen mit FS "Gauß" und FS "Meteor" wurde das -vorhandene Pro
filnetz verdichtet und vervollständigt. Wegen ungünstiger Witterungsbe
dingungen konnten die Profile nicht im geplanten Umfang abgefahren wer
den. Trotz dieser Einschränkungen konnten die Aufnahmen einiger Schicht
strukturen im Elbe-Urstromtal ergänzt und neu interpretiert werden.
Fragen nach der Herkunft und Umlagerung der holozänen Sedimente sind
nicht ausschließlich durch seismische Untersuchungen zu beantworten» Sie
müssen durch sedimentpetragraphische Arbeitsmethoden ergänzt werden.
Als gut geeignet für die Untersuchung möglicher Schüttungsrichtungen von
Lockersedimenten erweisen sich Schwerminerale, deren Spektrum sich in
Abhängigkeit vom Transportweg ändert.
Die Schwermineralassoziationen erlauben damit zum einen Rückschlüsse auf
die Ausdehnung und den Erosionsgrad des Liefergehietes. Zum anderen ha
ben diese natürlichen "Tracer” den Vorteil, daß auch großräumige Arbei
ten zum Erfassen von Sandbewegungsbahnen möglich sind.
Im Bereich der Weißen Bank wurde mit der Analyse von Schwermineralen in
den Sedimenten begonnen. Ausgehend von einer — durch seismische Untersu
chungen ermittelten - älteren geologischen Struktur im Nordwesten des
Gebiets wurden wahrscheinlich Sande erst in den südöstlichen Bereich der
Weißen Bank transportiert.
Material für diese Arbeiten lieferten Rastengreiferproben und Vibroco-
rerkerne.
Hervorzuheben ist, daß sich der Einsatz der seismischen Geräte auf FS
"Gauß“ auch bei der Wracksuehe bewährt hat.
Geologisch-morphologische Untersuchungen im Nordostatlantik:
Die bathymetrische Aufnahme des Meeresbodens wurde mit der Herstellung
der Karten des zentralen und des erweiterten NOAMP-Gebietes abgeschlos
sen. Die Auswertung der Sediment-Echographieaufzeichnungen der For-
schutigsfahrt "Sonne 31" (1984) ist ebenfalls beendet worden. Den Ab
schluß der Untersxichungen am Oberflächensediment bildete die Korngrößen
analyse der Stechrohrproben eines Profils über einem als "Dreizack" be
zeichne ten Berg.
Der Schwerpunkt der Arbeiten lag in der Bearbeitung der langen Sediment
kerne; fast alle Kerne der "Meteor"-Reisen 68 und 69 sind im Hinblick
auf Sedimentstrukturen visuell und röntgenographisch dokumentiert wor
den. An einem der Kerne wurde eine "Eisdrift"-Stratigraphie für den
Nordostatlantik entwickelt, mit deren Hilfe detaillierte Zeitreihen- und
Zeitscheibenuntersuchungen vorgenommen werden können.
Überwachung der Verschmutzung des Meeresbodens:
Die Untersuchungen über das Vorkommen anorganischer Schadstoffe in den
Sedimenten der Nordsee und der westlichen Ostsee wurden fortgesetzt.