Meereskunde
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dokumentiert werden (Abb. 5).
Im Rahmen des Projekts "Remote Sensing of Sea" der deutsch-kanadischen
Zusammenarbeit fanden im Frühjahr in Hamburg und im Herbst in Ottawa Ar
beitstreffen mit den kanadischen Kollegen statt, auf denen die Daten der
gemeinsamen Felduntersuchungen von der "Polarstern"-Reise Arktik II/l
zur Labradorküste (Mai 1984) ausgewertet, analysiert und dokumentiert
wurden.
2.2.2.3 Erdmagnetischer Dienst
Erdmagnetisches Observatorium Wingst:
Die, erdmagnetischen Variationen wurden mit dem digitalen Registriersy
stem erfaßt und auf Magnetband gespeichert. Registrierlücken wurden über
das alte analoge System aufgefüllt; die Basen beider Systeme wurden mit
dem Protonen-Komponenten-Magnetometer (Horizontal- und Vertikalkomponen
te, Totalintensität und relative Deklination) und dem Stationstheodoli-
ten (absolute Deklination) laufend kontrolliert.
Wie in den Vorjahren wurde das alte Observatoriumsniveau der Horizontal
intensität über eine Messung nach Lamont mit Stationstheodolit und
Schwingkasten reproduziert. Die Differenz gegen das neue Bezugsniveau
(Internationaler Magnetischer Standard, seit 1981 gültig für Wingst) ist
weiterhin stabil; das ist ein Zeichen für die Güte der Basisinstrumente.
Im Laufe der vergangenen Jahre häuften sich Streuungen der Anzeige des
registrierenden Protonenmagnetometers. Da auch langfristige Schwankungen
dieses Gerätes gegen den Protonenstandard des Observatoriums bekannt
sind, wurde ein Ersatzgerät angeschafft und getestet.
Ein neues Spannungsnormal wird zur Überprüfung der Stabilität der Digi
talvoltmeter im Variometerkreis eingesetzt, um die Ursache langfristiger
Basisschwankungen der Systeme klären zu können.
Unter Federführung des DHI wurde der Momentanwertvergleich mit 24 euro
päischen Observatorien fortgesetzt und ausgewertet; die beteiligten Sta
tionen erhielten die Monatsmittel der Differenzen und eine Übersicht der
von den Säkularvariationen befreiten maximalen Schwankungen dieser Mo
natsmittel.
Die Variationen der Jahre 1980 bis 1985 liegen als Minutenwerte vor; aus
ihnen wurden in Wingst vorläufige Tages- und Monatsmittel berechnet und
veröffentlicht. Mikrofilme der analogen Registrierungen der Variationen
und Pulsationen wurden den Weltdatenzentren zugesandt. Verschiedene In
stitute erhielten regelmäßig oder auf Anforderung Kopien der Magneto
gramme .
Die direkte Übertragung der Wingster Variationen zum Fernmeldetechni-
schen Zentralamt der Deutschen Bundespost in Darmstadt wurde fortge
setzt. Dort werden aus den Variationen qualitative Aussagen über den
Zustand des Magnetfeldes (Grad der Unruhe) abgeleitet.
Wie in den Vorjahren wurde monatlich ein Bericht über die magnetische