Das Deutsche Hydrographische Institut Im Jahre 1982
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1 ALLGEMEINER BERICHT
DAS DEUTSCHE HYDROGRAPHISCHE INSTITUT (DHI) IM JAHRE 1982
Das DHI ist eine zentrale Seeschiffahrts- und Meeresumweltbehörde im Ge
schäftsbereich des Bundesministers für Verkehr. Zu seinen Aufgaben ge
hört es, die Seeräume zu vermessen, Seekarten und nautische Bücher her
auszugeben und die an Bord benutzten nautischen Geräte zu prüfen. Außer
dem hat es die Seeschiffahrt und Seefischerei durch naturwissenschaftli
che und nautisch-technische Forschung zu fördern und für den Schutz der
Meeresumwelt zu sorgen.
Das Haushaltsvolumen betrug 1982 13,9 Mio DM Einnahmen und 65,9 Mio DM
Ausgaben.
Im DHI waren 763 Personen beschäftigt.
Die hydrographischen Dienste (Gezeiten,: Windstau- und Sturmflutwarn
dienst, Eisnachrichtendienst, Zeitdienst für die Seeschiffahrt, erdma
gnetischer Dienst) erfüllten wieder ihre Aufgaben für die Sicherheit
der Schiffahrt. Das gemeinsam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft
genutzte Forschungsschiff "Meteor" unternahm 4 Forschungsfahrten. Im
Seekartenwerk wurde die erste vom DHI herzustellende internationale See
karte der Serie mittlerer und großer Maßstäbe für den Druck vorbereitet.
Für die Sportschiffahrt erschienen zwei Sonderkartenserien für die west
liche Ostsee.
1982 erschienen 6 Seehandbücher in neuer Auflage; sie ersetzten 8 alte
Bände und ein britisches Aasrüstungshandbuch. Von dem aus 14 Teilen be
stehenden "Verzeichnis der Leuchtfeuer und Signalstellen" wurden 5 Teile
als Neuauflage veröffentlicht. Im Auftrag des Bundesministers für Ver
kehr wurden die Broschüren "Sicherheit in der Sportschiffahrt im Seebe
reich" und "Verkehrsvorsehriften für Wasserfahrzeuge in der Bundesrepu
blik Deutschland" neu herausgegeben.
Das Vermessungs- und Forschungsschiff "Komet" und das Vermessungsschiff
"Süderoog" liefen in Nord- und Ostsee 11 350 sm Lotungslinien für das
Seekartenwerk ab. Die beiden mit Leichttaucherausrüstungen ausgestatte
ten Vermessungs- und Wracksuchschiffe "Atair" und "Wega" haben 164 be
reits bekannte Wracks und Positionen, auf denen ünterwasserhindernisse
vermutet wurden, überprüft und 31 neue Wracks gefunden. Das Forschungs
schiff "Gauß" führte 16 Reisen in Nord- und Ostsee zu naturwissenschaft
lichen Untersuchungen, Baumusterprüfungen und Geräteerprobungen aus.
Wie in den vergangenen Jahren galten die meisten meereskundlichen Ar
beiten den Umweltproblemen. Hierzu wurden von den chemischen und radio-
logischen Arbeitsgruppen national und international koordinierte Über
wachungsprogramme in Nord- und Ostsee plangemäß durchgeführt, wobei ne
ben den Schadstoffen im Meerwasser und in den Sedimenten auch der Sauer
stoffgehalt in der Deutschen Bucht regelmäßig kontrolliert wurde. Die im
vorigen Sommer beobachtete wetterbedingte kritische Sauerstoffarmut im
Bodenwasser wiederholte sich 1982 nicht. Auf einer "Gauß"-Fahrt im Mai
wurde in Zusammenarbeit mit anderen Instituten das Ausbreitungsverhalten