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37. Jahresber. Dt. Hydrogr. Inst. 1982
verbessert und teilweise entscheidend umgestellt. Für ein neues CTD-Sy-
stem wurde die notwendige Decodier-Software geschrieben und in ein vom
Bedford Institute of Oceanography, Dartmouth, Kanada, zur Verfügung ge
stelltes Softwaresystem zur Bearbeitung von Daten schneller Meßgeräte
eingearbeitet.
Besondere Arbeiten:
Zur Unterstützung der Seefischerei im Europäischen Nordmeer wurde vom
19.5. bis 6.7. für das vom ICES koordinierte Deep Water Project die
Entstehung und Ausbreitung des arktischen Tiefenwassers untersucht (Me
teor-Fahrt Nr. 61). Dazu wurden ein hochauflösendes CTD-System einge
setzt und zahlreiche meereschemische Parameter bestimmt. Die Untersu
chung künstlicher und natürlicher Beimengungen aus der Atmosphäre über
dem europäischen Schelf und besonders der Nordsee ergab neue Hinweise
auf die Transportzeiten und Austauschraten. Weiterhin deuten erste Er
gebnisse auf ein kompliziertes Advektionssystem am ostgrönländischen
Schelfrand hin.
Auf dieser Reise wurden bei der konzentrierten Aufbereitung der Meßdaten
mit einem Bordrechner besonders wichtige Erfahrungen gesammelt. Daraus
ergaben sich Hinweise auf die Konzeption und Größe eines in Zukunft für
die effektive Arbeit an Bord benötigten Rechners. Veränderungen der Meß
strategie und Meßintensität konnten dadurch schnell erkannt und vorge
nommen werden. Außerdem wa'ren alle Daten der Reise beim Einlaufen für
die wesentlichen Aussagen durchgearbeitet.
2,2.4.4 Aufbereitung, SofortVerarbeitung und -austausch von Meßnetzdaten
Das DHI sammelt aktuelle ozeanographische Daten und entsprechende Infor
mationen, speichert sie in einer Datenbank und bereitet sie für seine
Dienste und für andere Nutzer auf.
Die wichtigsten Quellen für ozeanographische Informationen sind:
- das DHI-Meßnetz in Nord- und Ostsee
- ein "ship-of-opportunity"-Programm des DHI
- das Integrated Global Ocean Services System (IGOSS)
- das "voluntary observing ship"-Programm der WMO
- das internationale "drifting buoy"-Programm
- Küstenstationen der Nord- und Ostsee
- Informationen von Dienststellen anderer Nationen
- das Wettervorhersagemodell des Deutschen Wetterdienstes
Das Meßnetz des DHI besteht aus den Feuerschiffen, zwei automatischen
Stationen und einer Dauerstation im Hamburger Hafen. Die Daten werden
entweder direkt nach Hamburg übertragen oder als Listen geschickt.
Für das "ship-of-opportunity"-Programm wurde auf ausgewählten For-
schungs- und Handelsschiffen stündlich die Temperatur an der Oberfläche
und mit XBT's (expendable bathythermographs) in der Tiefe gemessen. Die
Daten kamen über Funk an das DHI und wurden anschließend in das Global
Telecommunication System (GTS) der WMO als deutscher Beitrag zum IGOSS-