Meereskunde
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beitsgruppen des Oslo-, London- und Paris-Übereinkommens wurden fort
gesetzt, in denen weitere verschärfende Richtlinien für die Einbrin
gung/Einleitung oder Verbrennung von Abfallstoffen beraten wurden.
An Fragen in Zusammenhang mit der Einbringung und in zunehmendem Maße
der Verbrennung von Abfallstoffen bestand weiterhin ein großes Interesse
in der Öffentlichkeit, so daß eine Vielzahl von Anfragen zu bearbeiten
war.
2.2.4.2 Meßsysteme und -methoden, Meßnetz
Für Forschungsfahrten des DHI mit FS "Meteor", FS "Gauß" und PFVS "Po
larstern" wurden Meßgeräte und -Systeme gewartet, repariert, modifiziert
und kalibriert. Dabei bestätigte sich eine schon länger beobachtete Ten
denz, daß die modernen Meßsysteme zwar immer leistungsfähiger werden,
die Störanfälligkeit aber zunimmt und die Anforderungen an das Wartungs$-
u> ir tei)]' regen der Kompliziertheit der Systeme erheblich steigen.
ln diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, daß es bei den Tiefsee-
Einsätzen von Geräten während des NOAMP-Projekts wegen der starken Be
anspruchung der Geräte durch den hohen Wasserdruck bis 50 MPa bei Aus-
legedauern bis zu 6 Monaten zu wesentlich höheren Ausfallraten kam als
sonst. Da die Wartungsarbeiten an den Geräten sachgerecht und mit beson
derer Sorgfalt durchgeführt wurden, müssen die Ausfälle - meist durch
Wassereinbrüche - überwiegend auf Herstellungsmängel zurückgeführt wer
den. Besonders umfangreich waren die Reparaturarbeiten an dem stark be
schädigten Schleppmeßsystem "Delphin II".
Die Software der zur Sofortdarstellung von CTD-Daten auf Forschungs
schiffen betriebenen Tischrechner-Systeme wurde insbesondere hinsicht
lich der Fehlerdiagnose der angeschlossenen Peripheriegeräte verbes
sert .
Überholung und Umrüstung der Meßboje NSB II wurden im Juli abgeschlos
sen. Sie wurde in der Nähe der Weißen Bank auf der Position ca.
55°00' N, 6°20' E verankert. Nach anfänglichen Störungen in der
Energieversorgung und dem Datenerfassungssystem wurde zum Jahresende
schließlich ein kontinuierlicher Meßbetrieb über einen Monat erreicht.
Die Messungen der automatischen Station am Leuchtturm Kiel verliefen
ohne nennenswerte Störungen. Die dort durchgeführte Langzeiterprobung
von SauerstoffSensoren der Firma Meerestechnik-Elektronik ergab eine
Standzeit von ca. 3 Monaten. Aussagen über die absolute Meßgenauigkeit
waren schwierig, weil organisatorische Probleme zuverlässige und ausrei
chend häufige Vergleichsmessungen nicht zuließen. Die Data Collection
Platform des DHI wurde zur Übertragung der Daten der automatischen Wet
terstation durch den DWD mitbenutzt.
Das Feuerschiff "Fehmarnbelt" wurde im März durch eine unbemannte
Großtonne ersetzt. Die bereits auf dem Feuerschiff betriebene automati
sche Meßstation des DHI wurde fast unverändert auf die Tonne übernommen,
lediglich die Antenne für die FernÜbertragung der Meßdaten via METEOSAT
mußte an die neuen Bedingungen angepaßt werden (Rieht- statt Rundstrahl
antenne) .